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Hunziker

Ursprünglich aus dem Weiler Hunziken bei Sursee (Gem. Geuensee) stammendes Geschlecht. Ab 1361 in Sursee bezeugt (1451 war Ulrich dort Schultheiss). Im 14. Jh. lebten die H. auch in Etzelwil und Wetzwil (beide Gem. Schlierbach). Das Geschlecht breitete sich über das Suhrental in den Aargau, nach Willisau (ab 1561) und Luzern (ab 1589) aus. In Aarau ist die Fam. seit dem frühen 16. Jh. mit Stammvater Hans bezeugt. Seine Söhne Niklaus und Hans stiegen rasch in die städt. Oberschicht auf. 1547 war Niklaus Mitglied des Gerichts und 1566 des Rats der Stadt. Sein gleichnamiger Sohn wirkte 1600-27 als erster Schultheiss des Geschlechts, seine Brüder amtierten nacheinander als Stadtschreiber. Im 17. Jh. stellte die verzweigte Fam. regelmässig Schultheissen, Ratsherren und Pfarrer. Weitere H. waren in den verschiedensten Berufen vertreten (u.a. in der frühen Industrie und im Handel). Am stärksten wuchs das Geschlecht im 18. Jh. Wichtig wurden die H. für die Aarauer Textilindustrie. Johann Jakob gründete um 1780 einen Textilhandel in Aarau und errichtete hier 1821 die noch heute bestehenden, markanten Fabrikgebäude der Textilfabrik am Stadtbach. Sein Enkel Guido Ulrich gab die Firma 1873 auf. Die weit verzweigte Fam. ist in zahlreichen Gem. vertreten.

Quellen und Literatur

  • W. Merz, Wappenbuch der Stadt Aarau, 1917, 131-134
  • Schweiz. Geschlechterbuch 7, 783-791
  • R.G. Oehler, Die H. von Aarau, 1962, (mit Stammtaf.)

Zitiervorschlag

Dominik Sauerländer: "Hunziker", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.01.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020447/2008-01-16/, konsultiert am 18.04.2024.