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d'Allinges

Im 11. Jahrhundert erstmals belegte Adelsfamilie aus dem Chablais, die ihren Namen vom Ort Allinges bei Thonon (F) herleitete. Girard wird 1094 in einer Schenkungsurkunde von 1094 zugunsten der Abtei Aulps als einer der principes Chablasii genannt. Als Herren von Coudrée in Savoyen (ab 13. Jh.) dehnten die Allinges ihr Einflussgebiet nach Westen ins Genevois sowie nach Osten ins Wallis aus. Weiterer Güterbesitz ist in Rumilly (F) nachgewiesen. Ein Zweig der Familie liess sich im 13. Jahrhundert in Genf nieder, wo er bis nach der Reformation belegt ist: Guillaume war 1278-1282 für die Grafen von Savoyen Verwalter des Schlosses Isle, Rodolphe erhielt 1439 das Bürgerrecht. Im Wallis siedelten die Allinges vorwiegend im Val d'Entremont, zwischen Orsières und Liddes, wo sie Viztume waren. Erwähnt wird die Familie zudem in Visp. Zahlreiche Mitglieder des Walliser Zweiges waren Domherren der Kathedrale in Sitten und Äbte von Saint-Maurice. Als mächtige Grundherren, Ministerialen der Grafen und später der Herzöge von Savoyen und Mitglieder des Hofes erwarben sie durch Heiraten zeitweise auch Ländereien in der Waadt: 1447-1515 waren sie Mitherren von Saint-Martin-du-Chêne in der Nähe von Yverdon, 1535-1625 Herren von Colombier, 1535-1654 von Vullierens und Romanel-sur-Morges. Der Genfer Zweig erlosch mit Isaac 1654, die Savoyer Linie 1840. Eine weitere gleichnamige Familie mit gleichem Herkunftsort besass das Bürgerrecht von Rolle; sie erlosch 1550.

Quellen und Literatur

  • D.L. Galbreath, Armorial vaudois 1, 1934, 6 f. (Neudr. 1977)
  • Walliser Wappenbuch, 1946, 6 f.
  • E.-L. Dumont, Armorial genevois, 1961, 9
  • M. Constant, L'établissement de la Maison de Savoie au sud du Léman, 1972

Zitiervorschlag

Guido Castelnuovo: "Allinges, d'", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.06.2001, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020466/2001-06-08/, konsultiert am 10.12.2024.