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deBière

Waadtländ. Rittergeschlecht, wahrscheinlich Vasallen der de Cossonay, das sich im 12. Jh. in der Gegend von Bière und Lausanne niederliess. 1196 wies der Lausanner Bf. Roger de Vico Pisano den fünf Brüdern de B. das Meieramt Lausanne zu und gab es einem von ihnen, Humbert, als Erblehen. Dessen Nachkommen spielten politisch eine wichtige Rolle, v.a. Louis, der während des Episkopats von Johann von Cossonay die Annäherung an Savoyen förderte: So huldigte er Gf. Peter II. von Savoyen im Febr. 1266, als der Bf. von Lausanne Savoyen im Krieg gegen den späteren Kg. Rudolf I. von Habsburg unterstützte. 1313, nach dem Aufstand von Girard de B. gegen den Lausanner Bf., wurde das erbl. Meieramt abgeschafft. Die Fam. erlosch Ende des 14. Jh. mit Louis, 1391-93 Vogt der Waadt, der im Namen Amadeus VIII. von Savoyen das Fehderecht des Waadtländer Adels anfocht. Seine Tochter Antonia gab ihre Rechte in Bière und Yverdon durch Heirat an die von Neuenburg-Vaumarcus weiter.

Quellen und Literatur

  • R. Déglon, Yverdon au Moyen Age, 1949, 311
  • D. Tappy, «Amédée VIII et les coutumes vaudoises», in Amédée VIII-Félix V, premier duc de Savoie et pape (1383-1451), hg. von B. Andenmatten, A. Paravicini Bagliani, 1992, 313 f.
  • J.-D. Morerod, Genèse d'une principauté épiscopale, 2000

Zitiervorschlag

Jean-Daniel Morerod: "Bière, de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.12.2011, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020477/2011-12-08/, konsultiert am 13.10.2024.