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FrançoisGindron

Ende 15. Jh. Lausanne, Anfang 1564 Lausanne. Sohn des Jehan, Goldschmieds. Hélène Aigroz, Tochter des Othman, aus einer Freiburger Patrizierfam., früher Nonne im Zisterzienserkloster Bellevaux. Ab 1518 Priester der Kathedrale Notre-Dame von Lausanne, wechselte G. 1537 zum ref. Glauben. Der vom Lausanner Reformator Pierre Viret geschätzte Priester und Musiker G. war der wichtigste Waadtländer Komponist des 16. Jh. Ab 1542 wurden in Lausanne die Psalmen allgemein nach seinen Melodien gesungen, die sich durch Originalität und ausdrucksvollen Charakter auszeichnen. 1543 war der inzwischen hoch angesehene G. Mitglied des Rats der Vierundzwanzig, des Rats der Sechzig und wurde Ende 1552 zum Spitalmeister ernannt. Die bern. Herren übertrugen ihm 1542 die Einkünfte der Kapelle St. Martin der ehem. Kathedrale Notre-Dame zu Lausanne zu lebenslängl. Nutzung. 1545 erhielt er die Güter und Einkünfte der Kapellen des hl. Philippus und des hl. Jakobus in der Kathedrale zu Lausanne als Erblehen. 1552-53 wurde in Genf der Psalter in der Übersetzung der Psalmen von Theodor Beza mit den Melodien G.s gedruckt; doch nur der 1556 in Lausanne erschienene Neudruck ist erhalten. 1555 erschien in Genf eine Sammlung der Motetten G.s.

Quellen und Literatur

  • J. Burdet, La musique dans le Pays de Vaud sous le régime bernois, 1963, 42-60
  • Die Musik in Gesch. und Gegenwart, Personentl., 7, 22002, 982 f.
Weblinks
Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ Ende 15. Jh. ✝︎ Anfang 1564

Zitiervorschlag

Regula Puskás: "Gindron, François", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.01.2018. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020584/2018-01-24/, konsultiert am 10.12.2024.