de fr it

deMartigny

Ministerialenfam. der Bf. von Sitten, die von M. stammte. Sie besass zwischen dem 12. und 15. Jh. das Vizedominat von M. Ihre Mitglieder führten häufig den Titel Ritter (12. und 13. Jh.) oder Junker (14. und 15. Jh.). Schon der erste Vertreter der M., Pierre (erw. um 1160-70), taucht im Umfeld der Bf. von Sitten auf, ebenso Reynald (erw. 1273-98), Kastlan von Sitten. François ist 1361 als Domherr bezeugt. Der bekannteste Vertreter der Fam. war der Viztum Nanthelme (um 1307, um 1395), Sohn des Philippe. Er spielte eine wichtige Rolle bei den Freiheiten (franchises) von M. 1338 und dem Schutzvertrag von M. mit dem Hzg. von Savoyen im Jahr 1351. Die Fam. hatte ihren Wohnsitz vorerst in M.-Combe (La Vidondé), ab dem 14. Jh. in M.-Bourg und M. Mit der Heirat von Marie (nach 1442) mit Hugues Exchampéry fiel das Vizedominat von M. an dessen Familie.

Quellen und Literatur

  • H. Gay, «Les Sires de M.», in Mélanges d'histoire vallaisanne, 1891, 54-83
  • Walliser Wappenbuch, 1946, 162 f.
  • P. Farquet, M., 1953, 52-58

Zitiervorschlag

Philipp Kalbermatter: "Martigny, de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.10.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020619/2009-10-27/, konsultiert am 11.10.2024.