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deMenthon

Anfang des 21. Jh. noch bestehendes Adelshaus, dessen Stammburg oberhalb des Ostufers des Sees von Annecy in M.-Saint-Bernard (so heisst der Ort seit 1943) stets in Familienbesitz geblieben ist, ausgenommen einige Jahre nach der Franz. Revolution. Die M. waren Lehensleute der Gf. von Genf, später des Hauses Savoyen. Ab 1486 führten sie den Freiherren-, ab 1622 den Grafentitel. Das erste urkundlich nachweisbare Familienmitglied ist Johann, der um 1190 lebte. Er war Herr von Beaumont am Westfuss des Salève. Die M. fassten Fuss im Waadtland durch Robert, der in erster Ehe um 1350, sicher vor 1379, Isabella de Lucinge, Tochter des Stephan de Lucinge, Sohn des letzten Seneschalls des Bf. von Lausanne, geheiratet hatte. In zweiter Ehe vermählte er sich mit Antoinette d'Aubonne, während Antoinettes Bruder Antoine Roberts Tochter aus erster Ehe, Mirande, heiratete. Dank dieser beiden Ehen fiel zwischen 1424 und 1458 die gesamte Mitherrschaft Aubonne an das Haus M. Der von Robert begründete Zweig des Geschlechts erwarb 1435 zusätzlich die Herrschaft Rochefort im Bugey. Um sich von den anderen Zweigen des Hauses M. zu unterscheiden, nannten seine Angehörigen sich fortan M.-Rochefort-Aubonne. Sie besassen neben Aubonne zeitweise die Herrschaften Pont-en-Ogoz, Châtel-Saint-Denis, Vuissens sowie die Vitztume von Morges und Genf.

Im 16. Jh. gaben die M. ihre Waadtländer Besitzungen auf. Franz verkaufte 1552 das Vitztum Morges an Bern, sein Bruder Claude 1556 die Mitherrschaft Aubonne an den Hugenottenführer François de Lettes. Als letztes Mitglied des Zweigs M.-Rochefort-Aubonne brachte Melchionne die Baronie Rochefort 1649 in ihre Ehe mit Jacques Mareste ein.

Quellen und Literatur

  • E. de Foras, Armorial et nobiliaire de l'ancien duché de Savoie 3, 1893, 411-470

Zitiervorschlag

Ansgar Wildermann: "Menthon, de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.10.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020659/2008-10-24/, konsultiert am 03.10.2024.