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MerzAR

Vermutlich im 15./16. Jh. von St. Gallen nach Herisau gekommen, spielte die Fam. M. vom 16. bis ins 19. Jh. in der Herisauer Gemeindepolitik eine wichtige Rolle, ohne jedoch zu den dominierenden Geschlechtern zu gehören. Sie war während mind. neun Generationen stets mit mehreren Mitgliedern im Gemeinderat vertreten. Beruflich lassen sich versch. Traditionen ausmachen. Ein Familienzweig war in Herisau und Basel im 17. und 18. Jh. während vier Generationen im Schuhmachergewerbe tätig. Vom 17. bis ins 19. Jh. vererbte sich bei einem andern Seitenzweig die Kombination Wirt, Metzger, Ratsherr mind. fünfmal. Johann Georg (->) war Ausserrhoder Landesstatthalter. Eine weitere Seitenlinie verschrieb sich dem Kunstgewerbe und brachte in fünf Generationen lokal bedeutende Kunstmaler, Modelstecher, Holzschnitzer und Kartografen hervor, denen sich bis 1943 noch drei Generationen Schmiedemeister anfügten. Der Modelstecher Johannes (->) ist zudem als Appenzeller Mundartdichter bekannt. Johann Ludwig (->) und sein Sohn Ludwig (->) waren Kartografen und erfolgreiche Textilkaufleute. Mit der Gründung von drei Textildruckereien wurden die M. im 18. Jh. zu Pionieren dieser Branche in Herisau.

Quellen und Literatur

  • AWG, 209-212
  • W. Rotach, Die Gem. Herisau, 1929
  • W. Schläpfer, Wirtschaftsgesch. des Kt. Appenzell Ausserrhoden bis 1939, 1984, 84
  • T. Fuchs et al., Herisau, 1999

Zitiervorschlag

Thomas Fuchs: "Merz (AR)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 31.10.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020670/2008-10-31/, konsultiert am 28.03.2024.