Führende Familie in Appenzell Innerrhoden (Rhode Lehn). Ab 1510 ist Laurenz (->) als Landammann im Land Appenzell belegt. 1512 wird Hermann, Altammann von Appenzell, in einer Urkunde über die Grenze mit Altstätten erwähnt. Kaplan Ulrich verhinderte 1531 als Anführer eines bewaffneten Zugs aus Gonten die Reformation in Appenzell. Das weit verzweigte und mit anderen regimentsfähigen Familien wie den Geiger verschwägerte Geschlecht stellte im Ancien Régime immer wieder hohe Landesbeamte, vielfach Landammänner. So amtierte z.B. Martin (->) vor und nach der Teilung Appenzells (1597) als Armleutsäckelmeister und im jungen Stand Appenzell Innerrhoden als Landammann und Pannerherr. Auch sein Sohn Johann (->) bekleidete 1645-1647 dieses höchste Amt.
Johann (->), ebenfalls Landammann, begründete in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts die Linie am Lehn. Sein Urenkel Anton Joseph (->) stand im Zentrum des Konflikts zwischen den führenden Ratsgeschlechtern Appenzell Innerrhodens, der später als Sutterhandel (1760-1829) bezeichnet wurde.
Landammann Johann (->) war der Begründer der im 17. und 18. Jahrhundert politisch einflussreichen Linie vom Falk. Seine Söhne Ulrich (->) und Paul (1651-1720) wirkten ebenfalls als Landammänner.
Auf den Chronisten und Politiker Ulrich (->) geht die Linie vom Schloss, benannt nach dem Steinhaus mitten im Dorf Appenzell, zurück. Der grosse Reichtum dieser Linie gründete auf dem Leinwandhandel, dem Soldwesen und dem Geldverleih. Einige ihrer Angehörigen vertraten an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert aufklärerisch-liberale Ideale, die bisweilen philantropische Züge annahmen, zum Beispiel Pfarrer Joseph Anton (->), und waren gegenüber der sich im Ancien Régime herausgebildeten Günstlingspolitik eher kritisch eingestellt.