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Sinner

Weitverzweigtes bernisches Ratsgeschlecht. Eine Verwandtschaft mit der Walliser Familie Schiner und den Sin(n)er aus Basel ist nicht nachgewiesen. Die seit dem 14. Jahrhundert in Bern niedergelassene Familie führt seit 1785 das Prädikat "von". Die direkte Stammfolge lässt sich bis zu Hans, 1455-1458 Grossrat, zurückverfolgen. Schultheissen waren Johann Rudolf (->) und dessen Enkel Friedrich (->). Als Politiker bekannt wurden Johann Rudolf (->) und Philipp Heinrich (->). Eduard (1834-1894) war Gemeinderat der Stadt Bern und 1866-1882 Grossrat. Im 18. und 19. Jahrhundert stellten die Sinner Offiziere in französischen, holländischen, österreichischen und preussischen Diensten. Johann Bernhard (->) war bernischer Artilleriemeister, Johann Rudolf (->) eidgenössischer Oberst im Generalstab. Architekten waren unter anderem Carl Ahasver (->) und Johann Rudolf (1890-1960), der 1932-1934 das bernische Wellenbad Ka-We-De erbaute. Zu den Literaten gehörten Johann Rudolf von Ballaigues (->) und Louis (1801-1860), Philologe und Bibliothekar in Paris und Bern. Rudolf (1846-1899) war Historiker. Vom 16. bis Mitte des 19. Jahrhunderts verschwägerten die Sinner sich fast ausschliesslich mit bernischen Ratsgeschlechtern wie den von Wattenwyl, Jenner, Tillier und Angehörigen der eigenen Familie. Die Sinner besassen im 18. Jahrhundert Ballaigues und die Herrschaft Grandcour, ferner die Schlösser Worb (1792-1820), Landshut (1852-1898) und Wittigkofen (1888-1900, Gemeinde Bern), im 19. Jahrhundert unter anderem auch Märchligen (Gemeinde Allmendingen) und Maison Blanche (Gemeinde Yvorne). Heute leben Vertreter der Familie in Bern, Basel, in der Westschweiz und Deutschland. Sie sind unter anderem als Juristen und Theologen tätig.

Quellen und Literatur

  • BBB
  • StABE
  • Schweiz. Geschlechterbuch 3, 406-418
  • von Rodt, Genealogien 4, 321-346
  • E. Bungener, Filiations Protestantes 2, Teilbd. 2, 2002, 87-91
Kurzinformationen
Variante(n)
von Sinner

Zitiervorschlag

Christian Müller (2): "Sinner", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.12.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020904/2012-12-19/, konsultiert am 28.03.2025.