Eine 1196 in Jüterbog (heute Brandenburg) erstmals erw. Sippe (ursprünglich Lichtenhayn), die über Leipzig nach Basel kam; 1524 wurde der Eisenkrämer Ludwig (um 1558) dort Bürger. Den Metallhandel trieb die Fam. bis in die 2. Hälfte des 17. Jh. Isaac (1529-1608), Sohn des Neubürgers, kam 1589 als Erster in den Gr. Rat und erhielt ein reiches Epitaph im Münsterkreuzgang. Zum Zweig, der die ältere Namensform Liechtenhan beibehielt, gehörte Rudolf (->). Die Namensform Lichtenhan nahm Richard (genannt Lucas, 1898-1969), Konservator der Basler Kunsthalle, an. Am Übergang von kaufmänn. und handwerkl. zu akadem. Berufen steht Bonifacius (1625-71), zuletzt Pfarrer in Bretzwil. Sein Urenkel Hans Rudolf (1731-1805), Hauslehrer des nachmaligen Zürcher Landvogts Salomon Landolt auf Schloss Wellenberg (TG), später Pfarrer in Buus, änderte seinen Namen zu L. Ihm folgten Lehrer, Juristen und Militärs sowie soziale Theologen und Ärzte. Der Sohn von Johann Rudolf, Ernst Ludwig (->), kommandierte 1815 die eidg. Truppen bei der Belagerung von Hüningen, dessen Bruder Carl Christoph (1773-1834) wirkte - wie dessen älterer Sohn Karl Johann (->) - als Ratsschreiber, Carl Christophs jüngerer Sohn Friedrich (1806-66) war Pfarrer zu Rothenfluh und Waisenvater in Basel. Dessen älterer Sohn Friedrich (1841-79), Grossrat, arbeitete als Armen- und erster schweiz. Fabrikarzt im Kleinbasel und starb als Opfer seines Berufs. Benedikt Johann (1847-1903), jüngerer Sohn des Waisenvaters, diente ebenfalls als religiös-sozialer Pfarrer im Kleinbasel. Von seinen Kindern erlangten Maria (1874-1942) als erste Berufsfürsorgerin Basels, Hans (1875-1951) als Buchhändler, Verleger, Oberst, Grossrat und Dr. iur. h.c., Paul Friedrich (1879-1944) als Direktor der Landwirtschaftl. Schule Charlottenfels in Neuhausen sowie der Arzt Fritz (1881-1935) als Klinikleiter in Arosa Bedeutung. Söhne des Letzteren sind der Schauspieler Fritz (->) und der Musikwissenschaftler Ernst (1934), Ordinarius in Zürich.
Quellen und Literatur
- R. Falconnier, Die Chronik derer zu Lichtenhayn, 1979
Kurzinformationen
Variante(n) | Lichtenhayn
Liechtenhan
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