Alteingesessenes Glarner Geschlecht, vermutlich mit Walter von Brunnen 1289 erstmals bezeugt. In der Reformationszeit konfessionelle Spaltung der Familie: Fridolin (->) und Philipp (->) waren Vorkämpfer des neuen Glaubens. Die katholische Linie erlosch in Glarus im 17. Jahrhundert, lebt aber in einem in Solothurn eingebürgerten Zweig fort. Einige der reformierten Brunner trugen im 19. Jahrhundert wesentlich zur Industrialisierung bei: Hans Peter (1777-1822) gründete 1812 in Glarus eine Textildruckerei, die sein Bruder Heinrich (->) auf Yasmak-Stoffe (Gesichtsschleier) umstellte und zu einer der bedeutendsten des Landes erweiterte. Sie bestand als Firma J. de H. Brunner bis 1904. Kaspar (1811-1870) war als Druckfabrikant in Messina, Jacques (1834-1899) als Grosskaufmann in Wien und Galatz (Rumänien) tätig. Jacques' Enkel Kurt (1888-1957) vermachte sein Haus (wertvolles Mobiliar, Wappenscheibensammlung) dem Kanton Glarus.
Quellen und Literatur
- I. Tschudi-Schümperlin, J. Winteler, Wappenbuch des Landes Glarus, 21977, 25
- H. Laupper, Das Brunner-Haus, 1989
- F. Stucki, 50 alte Glarner Fam., 1989, 24 f.