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Weck

Freiburger Patrizierfamilie, die seit 1782 das Adelsprädikat trägt. Das erste bekannte Mitglied ist der im 14. Jahrhundert erwähnte Jaquerius Lioumat, der sich du Borjat nannte nach dem Weiler bei Cerniat, seinem Wohnort. Der Fussbote Pierre du Borjat genannt Cugnyet liess sich in Freiburg nieder, wo er 1507 Bürger wurde und seinen Namen germanisierte (altfranzösisch cugnet = coin, mittelhochdeutsch wecke = Keil). Ab 1520 stellte die Familie 17 Mitglieder im Rat der Zweihundert, ab 1524 elf im Rat der Sechzig, ab 1525 neun im Geheimrat. Ab 1621 war sie auch im Kleinen Rat vertreten. Aus der Familie gingen zudem acht Vögte, drei Grossweibel, fünf Bannerträger und zwei Schultheissen hervor. Der reformierte Berner Zweig starb im 17. Jahrhundert aus. Zahlreiche Weck standen im Dienst Frankreichs. Im 1628 ausgehobenen Regiment d'Affry gab es eine Kompanie Weck. Gaspard (1535-1585) aus dem Regiment Lanthen-Heid nahm am Gascogne-Feldzug gegen Heinrich von Navarra teil. Mehrere Weck dienten als Offiziere in den Regimentern Reynold, Castella, Waldner von Freundstein und Widmer, so Niklaus (->). Vier Hauptleute standen im Dienst von Genua, darunter Rudolf (->) und Nikolaus (->). Unter den Geistlichen befanden sich vor allem Jesuiten wie Dominique (->), Ursulinen und Kapuzinerinnen in Freiburg sowie Schwestern der Herz-Jesu-Kongregation. Im 19. und 20. Jahrhundert bildete das zahlreiche Geschlecht vier Zweige und besetzte wichtige politische und öffentliche Ämter. Es brachte mit Bernard (->), Charles (->), Louis (->), Louis (->), Rodolphe (->) und Rodolphe (->) Staatsräte, Grossräte, mit Ernest (->) einen Stadtpräsidenten, Gerichtspräsidenten, Staatsanwälte, Archivare, Professoren, Obersten und Platzkommandanten hervor. Andere Weck wirkten als Diplomaten, Historiker, Schriftsteller oder wie Antoinette (->) und Eugène (->) als Maler. Die Familie besass Häuser in Freiburg und Landbesitz in Blumisberg, Uebewil, Villars-sur-Marly, Onnens (FR) und Bonnes-Fontaines, auf dem sie Landhäuser bauen liess.

Quellen und Literatur

  • StAFR, Nachlass
  • P. Aebischer, «Quelques cas de changements de noms de familles», in Ann. frib. 7, 1919, 76-80
  • Schweiz. Geschlechterbuch 5, 1933, 713-725
  • P. Aebischer, «Notes complémentaires sur les origines de la famille de Weck», in Ann. frib. 48, 1967, 73-86
  • H.-A. de Weck, Généalogie de la famille de Weck, [1984]

Zitiervorschlag

Régis de Courten: "Weck", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.06.2013, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021105/2013-06-18/, konsultiert am 07.09.2024.