
25.11.1888 Flims, 31.1.1973 Bern, kath., von Triesenberg (FL) und Seewis. Sohn des Holzhändlers Johann und der Dorathe geb. Held. 1935 Nelly Ackermann. Primar- und Sekundarschule in Tamins, Kantonsschule in Chur, Rechtsstud. in Zürich, Paris und Bern (1916 Dr. iur.). Assistent bei Eugen Huber in Bern, Sekr. der Expertenkomm. für die Revision des 2. Teils des Schweiz. Obligationenrechtes (OR), 1918 Habilitation, PD an der Univ. Bern, ab 1933 ao. Prof. für schweiz. und internat. Privatrecht an der Univ. Bern, gleichzeitig Adjunkt in der Justizabt. der eidg. Bundesverwaltung. B. bekleidete zahlreiche Ämter im Dienste des Fürstentums Liechtensteins: 1919-33 Geschäftsträger (Legationsrat) der liechtenstein. Gesandtschaft in Bern, 1920 Vertreter Liechtensteins bei den Beitrittsverhandlungen mit dem Völkerbund, 1922-30 Präs. des Obersten Gerichtshofes, 1925-30 des Staatsgerichtshofes. B. wirkte an versch. Staatsvertragsverhandlungen zwischen dem Fürstentum Liechtenstein und der Schweiz mit und führte die oft schwierigen Gespräche mit zäher Energie und staatsmänn. Umsicht. Gemeinsam mit Bundesrat Giuseppe Motta unterzeichnete er am 10.11.1920 das Postübereinkommen, am 29.3.1923 den Zollanschlussvertrag. Wegen der nach 1918 in der Tschechoslowakei stattfindenden Bodenreform versuchte B. die besonderen Dienste der Schweiz für die Rettung des fürstl. Besitzes einzusetzen, was jedoch nicht gelang. Der liechtenstein. Regierung stand er als Gutachter und Jurist zur Seite. Infolge seiner polit. Nähe zur nach 1922 regierenden Volkspartei bekämpfte ihn die oppositionelle Bürgerpartei. Nachdem diese 1928 die Regierungsmehrheit errungen hatte, löste sie 1933 die liechtenstein. Gesandtschaft in Bern auf.