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GeorgesBrunschvig

21.2.1908 Bern, 14.10.1973 Bern, isr., von Chevroux. Sohn des Henri, Pferdehändlers in Avenches, und der Selma geb. Guggenheim. 1935 Odette Wyler, Tochter des Moritz, Kaufmanns, von Endingen. Gymnasium in Bern, Rechtsstud. an den Univ. Bern und Dijon, Patent als bern. Fürsprecher. Als selbstständiger Anwalt wirkte B. v.a. als Strafverteidiger, so in bedeutenden Prozessen wie dem Berner Prozess (1933-37) um die gefälschten "Protokolle der Weisen von Zion", im Begnadigungsverfahren des David Frankfurter, der 1936 in Davos Wilhelm Gustloff erschossen hatte (Gustloff-Affäre), im Giftmordprozess Maria Popescu, im Spionageprozess Ulrich sowie 1969 als Verteidiger des israel. Sicherheitsbeamten Rachamim im Zusammenhang mit dem palästinens. Terrorakt auf dem Flughafen Kloten. 1940-48 war B. Präs. der Jüd. Gemeinde Bern, von 1946 bis zu seinem Tod Präs. des Schweiz. Isr. Gemeindebunds. Er war Mitglied der eidg. Kommission für kriegsgeschädigte Auslandschweizer sowie versch. Organisationen gemeinnütziger Natur, in der Armee Artillerie-, später Justizoffizier (Untersuchungsrichter) im Rang eines Hauptmanns. B. setzte sich als Persönlichkeit mit öffentl. Ausstrahlung für Menschenrechtsanliegen sowie den Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus ein. Er wirkte auch zugunsten von Asylsuchenden und Flüchtlingen.

Quellen und Literatur

  • Die Kollektiv-Ehrverletzung, 1937
  • (zusammen mit E. Raas) Vernichtung einer Fälschung, 1938
  • AfZ, Nachlass
  • U. Lüthi, Der Mythos von der Weltverschwörung, 1992
  • Isr. Wochenbl., Nr. 39, 1993
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 21.2.1908 ✝︎ 14.10.1973

Zitiervorschlag

Jacques Picard: "Brunschvig, Georges", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.01.2003. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021250/2003-01-24/, konsultiert am 21.04.2024.