30.7.1754 Orsières, 7.12.1815 Sitten, kath., von Orsières. Sohn des Jean-Nicolas, armen Bauern, und der Marie-Josèphe Joris. um 1775 Elisabeth Perrier, verwitwete Berger, in Chambéry (Savoyen). Kollegium Sitten und Rechtsschule in Chambéry, Dr. iur. Advokat, 1783-86 und 1790-92 Steuereinnehmer in Saint-Maurice, 1798 Gerichtsschreiber von Entremont. P. versuchte vergeblich, die Bevölkerung von Orsières gegen die Oberwalliser Behörden aufzuwiegeln. Von April 1798 bis Dez. 1800 war er Mitglied, danach Präs. der Walliser Verwaltungskammer. Im Mai 1798 wurde er zum helvet. Regierungsstatthalter ernannt, im Juni aber wieder abgesetzt. Erst im Jan. 1802 kehrte P. mit Hilfe von General Louis-Marie Turreau de Garambouville in diese Position zurück. 1807 war er Grosskastlan, 1807 und 1808 Abgeordneter von Martigny am Walliser Landrat und 1810 Gesandter in Paris anlässlich der Vereinigung des Wallis mit Frankreich, die er befürwortete. Präs. des Bezirksgerichts, Mitglied des Rats der Präfektur des Departement Simplon. 1814 Mitglied der provisor. Regierung, Mai 1815 Abgeordneter von Entremont am Walliser Landrat, 1815 Berufung ans Obergericht. Als Frankophiler, Freimaurer und Freigeist war P. bei den Konservativen verhasst.
Quellen und Literatur
- A. Donnet, «Personnages du Valais fichés par l'administration française du département du Simplon (1811)», in Vallesia 41, 1986, 253
- M. Salamin, «Le relâchement des mœurs dans le Valais napoléonien», in Ann. val., 1933, 11-27
Kurzinformationen
Lebensdaten | ≈︎ 30.7.1754 ✝︎ 7.12.1815 1815-12-07 |