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Hildebrand vonRiedmatten

um 1530 Münster, 4.12.1604 Sitten, kath., von Münster. Sohn des Peter Gon alias R., Meiers und Bannerherrs von Goms und Landvogts im Hochtal (Vallée d'Aulps), und der Elsa Am Hof. Enkel des Adrian I. (->). Stud. in Basel, Köln und Paris. Ab 1550 Domherr von Sitten, 1558-65 Domsakristan. 1565 wurde R. von Domkapitel und Landrat zum Bf. von Sitten und Gf. von Wallis gewählt. Die Priester- und Bischofsweihe empfing er erst 1569 in Aosta, nachdem die Wahl von Rom bestätigt worden war. R. visitierte 1570-71 einige Pfarreien. Als Bischof war er politisch schwach und die Reformation erlebte zu seiner Zeit besonders in Sitten und Leuk eine Blüte. So konnte sich die Sittener Stadtbehörde erlauben, 1579 dem päpstl. Nuntius Giovanni Francesco Bonomi gegen den Willen R.s den Eintritt in die Stadt zu verwehren. Alle Beschlüsse des Landrats, die den Vormarsch der Neugläubigen aufhalten sollten, blieben erfolglos. Als Landesherr verzichtete R. 1569 im Vertrag von Thonon auf die beiden 1536 eroberten Landvogteien Evian und Hochtal, während Monthey endgültig dem Wallis einverleibt wurde. 1570 kam das Priorat Port-Valais zum Bistum Sitten. 1571 trat das erneuerte Walliser Landrecht in Kraft, was als Glanzpunkt seiner Regierungszeit angesehen werden darf. 1580 erwarb R. das ehem. Benediktinerpriorat Saint-Pierre-de-Clages. Wiederholt standen während seiner Regierungszeit Bündniserneuerungen mit Bern (1589, 1602) und den kath. Orten (1567, 1578, 1589, 1601) an.

Quellen und Literatur

  • HS I/5, 244-246
  • C. Schnyder, Reformation und Demokratie im Wallis (1524-1613), 2002, 239
Weblinks

Zitiervorschlag

Bernard Truffer: "Riedmatten, Hildebrand von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.11.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021484/2010-11-04/, konsultiert am 18.04.2024.