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MartinBucer

11.11.1491 Schlettstadt (Elsass), 27./28.2.1551 Cambridge (Grossbritannien). Sohn des Klaus Butzer, Küblers. 1) 1521 Elisabeth Silbereisen (1541), ehemalige Nonne, 2) Wibrandis Rosenblatt. Urspr. Dominikanermönch, ab 1517 Stud. in Heidelberg, 1518 erster Kontakt mit Luther, 1521 Entlassung aus dem Orden, Weltpriester, jedoch infolge Heirat exkommuniziert. 1521-23 assoziiert mit Franz von Sickingen, Vorkämpfer für die Reformation. Ab Mai 1523 in Strassburg und dort von 1524 an Pfarrer. Von Beginn weg spielte B. in der Reformation dieser führenden oberrhein. Reichsstadt neben Wolfgang Capito die zentrale Rolle. Im Abendmahlsstreit zwischen Zwingli und Luther nahm B. eine vermittelnde Stellung ein (1530 "Confessio Tetrapolitana"), und 1536 war er an einer Einigung zwischen oberdt. und Wittenberger Theologen in dieser Frage entscheidend mitbeteiligt. Er stand auch in freundschaftl. Kontakt mit Calvin. Nach Einführung des Augsburger Interims (1548) musste B. Strassburg verlassen. Er starb im engl. Exil.

Quellen und Literatur

  • TRE 7, 258-270
  • M. Greschat, Martin B., 1990
  • Martin B. and Sixteenth Century Europe, hg. von C. Krieger, M. Lienhard, 1993
  • Encyclopédie du protestantisme, hg. von P. Gisel, 1995, 164
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Zitiervorschlag

Kaspar von Greyerz: "Bucer, Martin", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.01.2003. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021494/2003-01-27/, konsultiert am 17.09.2024.