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JanHus

Hinrichtung des böhmischen Reformators in Konstanz 1415, dargestellt vom Zeichner der Spiezer Chronik von Diebold Schilling, 1485 (Burgerbibliothek Bern, Mss.h.h.I.16, S. 660).
Hinrichtung des böhmischen Reformators in Konstanz 1415, dargestellt vom Zeichner der Spiezer Chronik von Diebold Schilling, 1485 (Burgerbibliothek Bern, Mss.h.h.I.16, S. 660). […]

um 1370 Husinec (Südböhmen), 6.7.1415 Konstanz. Dozent an der Universität Prag, 1409 Rektor. Einflussreicher tschechischer Reformprediger. Radikal biblisch orientiert, griff er Missstände der verfassten Kirche und ihrer Hierarchie, besonders den Ablass, an. Die wahre Kirche ist als ecclesia invisibilis der sichtbar verfallenen entgegenzusetzen. Angeklagt als Häretiker appellierte er gegen Urteile kirchlicher Instanzen an Jesus Christus als die allein massgebende Autorität. Der Verteidigungsversuch vor dem Konstanzer Konzil scheiterte. Obwohl ihm Kaiser Sigismund freies Geleit zugesichert hatte, wurde Jan Hus in Konstanz als Ketzer verbrannt.

Quellen und Literatur

  • A. Molnar, Jan Hus: testimone della verità, 1973
  • P. de Vooght, L'hérésie de Jean Huss, 21975
  • P. Hilsch, Johannes Hus (um 1370-1415), 1999
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Zitiervorschlag

Jan Milic Lochman: "Hus, Jan", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.11.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021506/2006-11-28/, konsultiert am 18.05.2025.