
1464 Schaffhausen, 20.4.1550 Schaffhausen, von Schaffhausen. Sohn des Conrad, Magistraten, und der Barbara oder Anna Hüruss, aus Konstanz. 1) 1488 Ursula von Schwarzach, aus Konstanz, 2) Ursula Pfrenk, aus Bregenz. 1491 erstmals Obherr der Gesellschaft zu Kaufleuten in Schaffhausen, ab 1491 Ratsherr, 1502-1543 Tagsatzungsgesandter, jahrelang Seckelmeister und Stadtrichter, 1515-1546 Bürgermeister, 1523-1545 Oberpfleger des Spitals und ab 1529 Oberpfleger des Klosters Paradies. Von König Maximilian erhielt Hans Ziegler für militärische Verdienste 1487 einen Wappenbrief. Als Truppen- bzw. Rechnungsführer oder in diplomatischer Mission nahm er am Schwabenkrieg und mehreren Italienfeldzügen teil. Im sogenannten Allerheiligenkrieg besetzte Schaffhausen 1521 unter der Führung von Ziegler das dem Bischof von Konstanz gehörende Hallau, dessen Herrschaftsrechte es 1525 erwarb. 1512 gehörte Ziegler zu den Gesandten, die mit Papst Julius II. verhandelten. 1516 unterzeichnete er für Schaffhausen den Ewigen Frieden mit Frankreich, ebenso 1521 die Soldallianz mit Franz I. 1524 gehörte er dem Schiedsgericht an, das den Spruch im Streit zwischen Thayngen und dem Bischof von Konstanz wegen des Pfarreinkommens- und Zehntenfragen fällte. Auf Wunsch von Huldrych Zwingli sass Ziegler auch im Schiedsgericht, das die letzten Differenzen im Anschluss an den Ittingersturm bereinigte. 1530 gehörte er zu den Unterzeichnern des Friedens von Saint-Julien. Im Galgenkrieg 1531 vermittelte Ziegler zwischen Basel und Solothurn wegen eines Standortsstreits für einen Galgen. 1539 wählte ihn die Tagsatzung zum Obmann des Schiedsgerichts, das die langwierige Fehde zwischen Rottweil und Hans von Landenberg beendete. Ziegler blieb auch nach dem Reformationsbeschluss Schaffhausens beim alten Glauben, vertrat aber immer die reformierte Politik seiner Heimatstadt.