15.11.1741 Schaffhausen, 23.6.1801 Schaffhausen, reformiert, von Schaffhausen. Sohn des Johann Caspar, Pfarrers, und der Anna Dorothea Ott. Bruder des Johann Georg (->). 1766 Catharina Margaretha Im Thurn, Tochter des Johann Georg Friedrich, Herrn von Girsberg. Ab 1758 Studium der Theologie in Leiden, Heidelberg, Marburg und Basel. In Schaffhausen 1767 Ratssubstitut, 1768-1777 Stadtschreiber, 1777 Mitglied des Grossen Rats und Seckelmeister, 1778 Urteilssprecher, 1781 Obherr und damit Mitglied des Kleinen Rats. Zwischen 1786 und 1798 elfmal Schaffhauser Gesandter an eidgenössischen Tagsatzungen (auch an die letzte in Aarau) und Konferenzen. 1793 erneut Mitglied des Grossen Rats, 1797 Statthalter, 1798 Präsident der Kirchen- und Schulkammer der Schaffhauser Nationalversammlung, 1799 Präsident der Schaffhauser Munizipalität, 1798 Wahl in den Helvetischen Grossen Rat. Johann Caspar Stokar galt als Mann von umfassender Bildung, Scharfsinn und ausgeprägter Urteilskraft, weshalb ihn Johann Kaspar Lavater als "Schaffhauser Lessing" bezeichnete. Er wurde meist mit jenen eidgenössischen Missionen betraut, die Intelligenz und Verhandlungsgeschick erforderten. Stokar machte sich 1778 um die Reorganisation des Schaffhauser Gymnasiums verdient, wobei er sich auf humanistische Traditionen zurückbesann und oberflächliche Bildung ablehnte. Politisch eher konservativ, stand er den Neuerungen der Revolution skeptisch gegenüber. Ab 1765 war er Mitglied der Helvetischen Gesellschaft, in der er sich stark engagierte.
Quellen und Literatur
- StadtB Schaffhausen, Nachlass (im Nachlass von Johann Georg Müller)
- E. Breiter, Die Schaffhauser Stadtschreiber, 1962, 165-168
- R. Stiefel, Pestalozzi und Schaffhausen, 1969, 76 f.
- H.U. Wipf, «Schaffhausen unter dem Eindruck der Franz. Revolution», in SchBeitr. 50, 1973, 112-184, v.a. 160-163
- Matrikel Basel 5, 258 f.
Kurzinformationen
| Familiäre Zugehörigkeit | |
| Lebensdaten | ∗︎ 15.11.1741 ✝︎ 23.6.1801 1741-11-151801-06-23 |
Systematik