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Johann LudwigAberli

Le Pont in der Nähe des Lac de Joux. Kolorierte Umrissradierung (ETH-Bibliothek Zürich, Graphische Sammlung).
Le Pont in der Nähe des Lac de Joux. Kolorierte Umrissradierung (ETH-Bibliothek Zürich, Graphische Sammlung).
Le Pont in der Nähe des Lac de Joux. Umrissradierung vor der Kolorierung (ETH-Bibliothek Zürich, Graphische Sammlung).
Le Pont in der Nähe des Lac de Joux. Umrissradierung vor der Kolorierung (ETH-Bibliothek Zürich, Graphische Sammlung).

14.11.1723 Winterthur, 17.10.1786 Bern, von Winterthur. Sohn des Hans Jakob, Stadtwachtmeisters, und der Anna Barbara Forrer. Christina Barbara Janss von Saanen. Johann Ludwig Aberli begann eine künstlerische Lehre bei Heinrich Meyer in Winterthur, Sohn des bekannteren Felix Meyer. Vermutlich 1741 war er in Bern als Flachmaler tätig, nahm aber gleichzeitig Zeichenunterricht bei Johann Grimm. Nach dessen Tod 1747 führte Aberli die Grimmsche Hausakademie weiter. Er erhielt zahlreiche Porträt-Aufträge, oft in Landschaften oder Interieurs eingefügte Gruppenbilder. Die Berner Regierung beauftragte ihn 1752, eine Planvedute der Stadt Bern von Gregor Sikkinger aus den Jahren 1603-1607 zu kopieren. Mit der Serie "12 Landschäftlein" begann 1757 die Zusammenarbeit mit dem Kupferstecher Adrian Zingg. Im folgenden Jahr verlegten beide zwei topografische Radierungen: Veduten der Stadt Bern "Von der Morgen Seite" und "Von der Mittag Seite". Während eines fünfmonatigen Pariser Aufenthalts 1759 empfahl ihm Johann Georg Wille, die holländische Landschaftsmalerei zu studieren. 1762 unternahm er mit Emanuel Handmann und Christian Georg Schütz eine Reise ins Berner Oberland. Um 1765/1766 entstanden mit den Blättern "Thun" und "Nidau" die ersten kolorierten Umrissradierungen in einem dreistufigen Arbeitsprozess: dem Radieren von Umrisslinien, der Behandlung von Schattenpartien mit verdünnter Tusche und schliesslich einem transparenten Farbauftrag. Dieses Vorgehen, die sogenannte Aberlische Manier, trug ihm als einem der wichtigsten Vertreter der Schweizer Kleinmeister europäischen Ruhm ein, unter anderem den Besuch Goethes. Er war mit Salomon Gessner befreundet und steht, angesprochen von den Naturanschauungen Rousseaus und Albrecht von Hallers, am Anfang der Entwicklung einer autonomen Landschaftsmalerei in der Schweiz. Frucht seiner Reise mit Sigmund Freudenberger 1774 an den Lac de Joux war die "Collection de quelques vues dessinées en Suisse" (1782). 1773-1775 schuf er die Folge von Trachtenbildern. In späteren Jahren widmete er sich wieder vermehrt der Ölmalerei.

Quellen und Literatur

  • BLSK, 2 f. (mit Literaturverz.)
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Zitiervorschlag

Tapan Bhattacharya: "Aberli, Johann Ludwig", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.06.2002. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021877/2002-06-07/, konsultiert am 29.03.2024.