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AntonGraff

Porträt seiner Frau Elisabetha Sophie Augusta geborene Sulzer. Öl auf Leinwand, 1771 (Kunstmuseum Basel; Fotografie Martin Bühler).
Porträt seiner Frau Elisabetha Sophie Augusta geborene Sulzer. Öl auf Leinwand, 1771 (Kunstmuseum Basel; Fotografie Martin Bühler).

18.11.1736 Winterthur, 22.6.1813 Dresden, ref., von Winterthur. Sohn des Hans Ulrich, Zinngiessers. 1771 Elisabetha Sophie Augusta Sulzer, Tochter des Johann Georg Sulzer. G. (die Schreibweise seines Namens ist meist Graff) besuchte 1753-56 die Malschule von Johann Ulrich Schellenberg in Winterthur, lernte 1756 in Augsburg beim Kupferstecher Johann Jacob Haid und 1757-59 in Ansbach als Geselle des Hofmalers Leonard Schneider. Danach war G. erneut bei Haid in Augsburg tätig, hielt sich 1764 in Regensburg und 1765 in Augsburg, Zürich und Winterthur auf. 1766 trat er an der neu gegr. Kunstakademie in Dresden eine Stelle als Porträtlehrer und kurfürstl.-sächs. Hofmaler an. Von Dresden aus unternahm er häufig ausgedehnte Reisen, u.a. in die Schweiz, wo er in Zürich mehrfach Gast von Salomon Gessner war. Als Porträtmaler am sächs. Hof erhielt G. die meisten seiner Aufträge aus Kreisen des niederen Adels und des Bürgertums. 1769 lernte er in Leipzig den Buchhändler und Verleger Philipp Erasmus Reich kennen, in dessen Auftrag er eine Reihe von Gelehrtenporträts herstellte (u.a. von Gotthold Ephraim Lessing, Moses Mendelssohn, Johann Georg Sulzer). G. war mit Adrian Zingg, Daniel Chodowiecki, Caspar David Friedrich und Philipp Otto Runge bekannt. 1789 wurde er Prof. für das Porträtfach an der Akad. Dresden, nachdem er 1788 eine Berufung an die Berliner Akademie abgelehnt hatte. G. war einer der gefragtesten Porträtisten in Deutschland. Ab 1766 malte er um die 1'600 Bildnisse von Aristokraten und Bürgern; eines der berühmtesten Porträts ist wohl dasjenige des jungen Friedrich Schiller (1785). Mit seinem Werk hinterliess er ein bedeutendes Panoptikum der Persönlichkeiten seiner Zeit. Unabhängig von ihrer Herkunft betonte er die charakterist. Züge und Gefühlsregungen der Porträtierten und verlieh ihnen trotz einer beinahe stereotypen Formensprache Individualität. 1783 Ehrenmitglied der Berliner Akademie, 1812 der Kaiserl. Akademie der Malerkunst in Wien und der Münchner Akademie der Künste.

Quellen und Literatur

  • E. Berckenhagen, Anton Graff: Leben und Werk, 1967
  • BLSK, 425 f.
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Kurzinformationen
Variante(n)
Anton Graf
Lebensdaten ∗︎ 18.11.1736 ✝︎ 22.6.1813

Zitiervorschlag

Tapan Bhattacharya: "Graff, Anton", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.12.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021883/2005-12-01/, konsultiert am 28.03.2024.