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Guicciardi

Regimentsfähiges Geschlecht von Teglio und Ponte im Veltlin, seit dem 12. Jh. nachweisbar. Die Fam. besetzte bedeutende Ämter wie jenes des Veltliner Talkanzlers und war durch die Heiratspolitik mit den wichtigsten adligen Talfam. verbunden. Andrea (1476-1552) wirkte um 1498 als Rektor der venezianischen Univ. Padua, ebenso sein Sohn Nicolò. Dieser begründete den ref. Zweig der Fam. G. in Teglio, der von den Drei Bünden 1555 mit der Verwaltung der Propstei in Teglio betraut wurde. Im Veltliner Mord wurde dieser 1620 stark dezimiert und zur Auswanderung gezwungen. Hauptmann Giovanni war 1620 zusammen mit Giacomo Robustelli einer der Hauptanführer des Veltliner Aufstandes. Er liess auch das Landhaus La Guicciarda erstellen. Vertreter der Fam. betätigten sich als Juristen, Kirchenleute und Politiker. Diego (->) förderte 1797 den Abfall des Veltlins von den Drei Bünden und 1815 am Wiener Kongress den Anschluss an die Lombardei.

Quellen und Literatur

  • L. Cerioni, «L'archivio privato di una famiglia valtellinese e la storia delle famiglie Paini e G.», in Bollettino della società storica valtellinese 20, 1967, 5-45
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Zitiervorschlag

Martin Bundi: "Guicciardi", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.01.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021911/2010-01-07/, konsultiert am 11.12.2024.