Seit dem frühen 16. Jh. in Grüsch und Schiers ansässige Fam., die vermutlich von Davos her zugewandert ist. Ab 1544 konkurrierten die O. mit der eingesessenen Schierser Fam. Aliesch um das Amt des Kapitelammanns (Meiers des Churer Domkapitels) im Vorderprättigau. Auch nach der Integration des Kapitelgerichts (Chorherrengerichts) in das landesherrl. Gericht Schiers 1556-66 erscheinen die O. öfter als Inhaber des Schierser Kapitelhofs (Meierhofs). 1677 erwarben sie sämtl. dazugehörenden Güter und Alprechte durch Kauf vom Domkapitel.
Die O. waren bald mit den führenden Fam. von Grüsch und des Zehngerichtenbunds verschwägert (Finer, Enderlin, Guler, Buol, Sprecher). Ihre soziale Position wurde 1588 bestätigt, als der aus Soglio zuziehende Hercules Salis in die Fam. einheiratete und auf dem Gut seiner Frau in Grüsch das sog. Grosshaus baute. Die Herrenhäuser der Salis und der O. prägten fortan das Grüscher Ortsbild.
Im Gegensatz zu den Salis, welche die Anliegen Frankreichs in den Drei Bünden unterstützten, repräsentierten die O. die span. und später die österr. Partei. Ihre Machtstellung blieb indes vorwiegend lokal; im Zehngerichtenbund und in den Drei Bünden war ihr Einfluss beschränkt. Die Fam. stellte immer wieder den Landammann von Schiers, aber nur je dreimal den Bundslandammann bzw. einen Amtmann für die bündner. Untertanenlande (bis 1797).
Im 19. Jh. setzten unternehmer. Experimente und die Abwanderung von Familienmitgliedern ein. Der Grüscher Stammsitz Zum Rosengarten (nach einem 1871 im Haus eingerichteten Restaurant benannt) ist seit 1979 im Besitz einer Stiftung, die hier ein Kulturzentrum mit Talmuseum, Kulturarchiv und Kellertheater betreibt.