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Vertemate

Die adlige Familie stammt ursprünglich aus Mailand. Als Stammvater gilt Hospinius della Porta, der sich nach dem Erwerb der Herrschaftsrechte von Vertemate 1130 den Beinamen di Vertemate gab. Um 1217 liess sich der Podestat Ruggero in Plurs am Eingang zum Bergell nieder. Dank Speditionshandel, Zollerleichterungen von Mailand und frühen Allianzen mit der Familie Salis-Soglio gelangten die Vertemate zu Reichtum. Ein Teil der Familie wurde reformiert. Zu diesem gehörte der Kaufmann Bernardino, der gemäss dem Rechenbuoch von 1593 einen europaweiten Handel trieb. Der Handelsherr Achilles aus dem gleichen Zweig verlegte 1583 seinen Wohnsitz nach Basel, wo der Name im 17. Jahrhundert in Werthemann eingedeutscht wurde. Aus der Basler Linie gingen Textilfabrikanten und Bankiers hervor. Vom reformierten Zweig unterschieden sich die katholischen Vertemate durch den Beinamen Franchi (nach einem Lanfrancus). Vertreter dieser Gruppe beteiligten sich um 1600 intensiv als Unternehmer am bündnerischen Bergbau, so 1606 in Filisur und Disentis, 1611 in Parpan und vor 1618 im Ferreratal (Schams). Während der Zweig der Vertemate-Franchi im Renaissancepalast in Cortinaccia (vom Bergsturz von Plurs 1618 verschont) zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausstarb, existiert das Geschlecht Werthemann in Basel bis heute.

Quellen und Literatur

  • Schweiz. Geschlechterbuch 3, 534
  • A. Colombo, La nobile famiglia de Vertemate-Franchi di Piuro, 1969
  • H. Krähenbühl, «Eine Kaufmannsfam. steigt in den Bergbau ein», in Terra Grischuna, 1990, Nr. 2, 37-39
Weblinks
Weitere Links
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Zitiervorschlag

Martin Bundi: "Vertemate", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.05.2015. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021958/2015-05-07/, konsultiert am 10.10.2024.