
19.11.1770 Kopenhagen, 24.3.1844 Kopenhagen, protestantisch, aus Island. Sohn des Gotskalk, Bildschnitzers, und der Karen Grönlund. Ledig. Der in einfachsten Verhältnissen aufgewachsene Bertel Thorvaldsen erhielt 1781 ersten Unterricht an der Freien Königlichen Akademie und war dort später Schüler des Bildhauers Johannes Wiedewelt und des Malers Nikolai Abildgaard. 1793 gewann er die Grosse Goldmedaille der Akademie und 1797 ein Reisestipendium nach Rom, wo er sich mit dem 1803-1805 entstandenen Hauptwerk "Jason" als erfolgreichster Meister des Klassizismus etablierte. Neben zahllosen Porträts, Genregruppen und mythologischen Figuren entstanden viele der frühen Nationaldenkmäler verschiedener Länder in seiner Werkstatt. Diese beschäftigte um 1830 über 30 Personen, darunter als Schüler Deutschschweizer Bildhauer wie Heinrich Max Imhof, Johann Jakob Oechslin, Franz Kaiser und Raphael Christen. 1818 gewann Karl Pfyffer, beraten und unterstützt vom Bildhauer Heinrich Keller und dem Luzerner Schultheissen Vinzenz Rüttimann, Thorvaldsen für seine Idee, den Schweizer Gardisten, die 1792 beim Sturm auf die Tuilerien gefallen waren, ein Denkmal zu errichten. 1819 erreichte das Gipsmodell des verwundeten Löwen, der noch im Sterben den französischen Schild verteidigt, Luzern. Lukas Ahorn schlug ihn bis 1821 in rund fünffacher Lebensgrösse direkt in die Wand eines ehemaligen Steinbruchs, den Thorvaldsen noch 1819 besichtigt hatte. Das fertiggestellte Löwendenkmal sah er erst 1841 auf einer seiner letzten Reisen.