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FrankBuchser

Porträt von Frank Buchser. Anonyme Fotografie, um 1853 (Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett; Fotografie Martin Bühler).
Porträt von Frank Buchser. Anonyme Fotografie, um 1853 (Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett; Fotografie Martin Bühler).

15.8.1828 Feldbrunnen-St. Niklaus, 22.11.1890 Feldbrunnen-St. Niklaus, kath., von Feldbrunnen-St. Niklaus. Sohn des Niklaus Josef, Bauern und Wirts, und der Anna Maria geb. Walker. Nach einer Lehre als Orgel- und Klavierbauer in Solothurn und Bern und erstem Zeichenunterricht bei Heinrich von Arx beschloss B. anlässlich einer Reise 1847 über Paris nach Florenz und Rom, Maler zu werden. Der Eintritt in die päpstl. Schweizergarde 1848 erlaubte ihm die Finanzierung eines Studiums an der Accademia di S. Luca in Rom. Im Kampf um die Repubblica Romana schlug er sich 1849 auf die Seite Garibaldis. Die Ausbildung vertiefte er 1849-50 in Paris sowie 1850-52 an der Antwerpener Akademie. Die erste Wanderschaft führte 1852-53 nach Spanien, wo B. als Maler und Zeichner frühe Beachtung erfuhr. Auch nach 1853 suchte B. sein Wirkungsfeld bevorzugt in der Ferne, wiederholt in England ― hier 1862 auch als Kommissär der Abteilung Schweiz. Kunst an der Weltausstellung in London ― in Spanien, Italien und Griechenland. Zu Höhepunkten seiner Wanderschaft und Kunst führten Reisen nach Marokko sowie 1866-71 sein Aufenthalt in den USA, wo er u.a. General John Sutter porträtierte. Während der regelmässigen Aufenthalte in der Schweiz, wo er ein breites Beziehungsnetz pflegte, verfolgte B. neben künstlerischen auch polit. und kunstpolit. Ambitionen. Ab 1864 war er kurzzeitig Ammann von Feldbrunnen. 1865 gehörte er zu den Gründern eines Berufsverbandes der Künstler, der späteren Gesellschaft schweiz. Maler, Bildhauer und Architekten (GSMBA). Insbesondere in seinem letzten Lebensjahrzehnt war er treibende Kraft für eine Reform des Ausstellungswesens und zugleich Wegbereiter des Bundesbeschlusses von 1887 zur Förderung und Hebung der schweiz. Kunst. 1888-90 war er Mitglied der Eidg. Kunstkommission. B. schuf im Spannungsfeld von Realismus, Salonkunst und atmosphärischer Pleinairmalerei u.a. mit Bildnissen, Genreszenen und Landschaften ein stilistisch und thematisch vielfältiges, stark koloristisch geprägtes Werk.

Quellen und Literatur

  • Kunstmuseum Solothurn, Nachlass
  • BLSK, 168 f.
  • Künstlerkolonie Hellsau, Ausstellungskat. Langenthal, 1998
  • Von Anker bis Zünd: die Kunst im jungen Bundesstaat 1848-1900, Ausstellungskat. Zürich, 1998
  • Von Ferne lässt grüssen: Schweizer Orientmalerei des 19. Jh., Ausstellungskat. Solothurn, 2001
Weblinks
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Kurzinformationen
Variante(n)
Franz Buchser (Taufname)
Lebensdaten ∗︎ 15.8.1828 ✝︎ 22.11.1890

Zitiervorschlag

Lisbeth Marfurt-Elmiger: "Buchser, Frank", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.09.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021993/2011-09-07/, konsultiert am 18.01.2025.