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FritzGlarner

Plakat für eine Einzelausstellung 1955 in der Galerie Louis Carré in Paris (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).
Plakat für eine Einzelausstellung 1955 in der Galerie Louis Carré in Paris (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste). […]

20.7.1899 Zürich, 18.9.1972 Locarno, von Glarus und ab 1944 amerikan. Staatsbürger. Sohn des Josef Aniello, Konstrukteurs von Mühlen, und der Lina geb. Abiguente, aus Sarno bei Neapel. 1928 Louise (Lucie genannt) Wonsky Powell. Kindheit und Jugend verbrachte G. in Neapel und Frankreich. 1914 begann er eine Malausbildung am Regio Istituto di Belle Arti in Neapel und war 1917 als Zeichenlehrer in Sarno tätig. 1923 übersiedelte er nach Paris, wo er Kurse an der Académie Colarossi belegte und Beziehungen zur Avantgarde aufbaute. Seine geometrisierenden Stillleben und Interieurs spiegeln deren Problemstellung exemplarisch. 1930-31 reiste er in die USA, wo er erste Kontakte mit Künstlern und Sammlern knüpfte. In Paris wurde er 1933 Mitglied der Gruppe Abstraction Création und stellte mehrmals in diesem Kreis aus. 1935 wohnte er kurze Zeit in Zürich, bevor er 1936 nach New York zog. Den Kontakt zu den progressiven Schweizer Künstlern, v.a. Max Bill, hielt er aufrecht, war 1936 an der Ausstellung "Zeitprobleme in der Schweizer Malerei und Plastik" im Kunsthaus Zürich vertreten und trat 1937 der Künstlervereinigung Allianz bei. In Amerika verdiente G. seinen Lebensunterhalt zunächst mit Porträtfotografie. Nebenbei malte er und war 1938-44 Mitglied der Gruppe AAA (American Abstract Artists). Mit Piet Mondrian pflegte er einen intensiven Gedankenaustausch. Mitte der 1940er Jahre fand G. zu seiner konstruktiv-konkreten Bildorganisation, die er Relational Painting nannte. Das erste Rundbild datiert von 1944. 1957 bezog er zusammen mit seiner Frau ein Atelierhaus in Huntington (Long Island). G.s Anerkennung in Amerika wuchs. In New York realisierte er mehrere öffentl. Aufträge, u.a. Wandbilder im Time-&-Life-Building (1958) und UNO-Gebäude (1961), 1963-64 entstand der Rockefeller Dining Room. Ausstellungen machten G. auch in Europa bekannt. 1964 und 1968 vertrat er die Schweiz an der Biennale in Venedig. Ein schwerer Unfall auf der Schiffsreise zurück nach Amerika unterbrach 1966 seine Arbeit. 1971 übersiedelten die G. nach Lugano.

Quellen und Literatur

  • Fritz G., Ausstellungskat. Lugano und Zürich, 1993
  • BLSK, 411 f.
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 20.7.1899 ✝︎ 18.9.1972

Zitiervorschlag

Annemarie Bucher: "Glarner, Fritz", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.11.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022022/2005-11-17/, konsultiert am 18.05.2025.