26.3.1903 Koblenz (Rheinland-Pfalz), 27.12.1988 Sirnach, katholisch, Deutscher. Unehelicher Sohn des verheirateten Joseph Meffert, Postbeamten, und der Gertrude Schmidt, Ladengehilfin. 1) 1926 Augusta Baitzel, Tochter des Grosskaufmanns Florian Baitzel und der Angelika geborene Dott, 2) 1935 Nelly Guggenbühl, Kinderpsychologin, Tochter des Carl Guggenbühl, Versicherungsgeneralagenten, und der Helen geborene Giger. Moreau verbrachte eine schwierige Anstaltsjugend. Ab 1926 lebte er in Berlin und hatte dort Kontakt mit Emil Orlik und vor allem Käthe Kollwitz, die ihn förderte. 1929 hielt er sich in der Künstlerkommune Fontana Martina in Ronco sopra Ascona auf. Es folgte ein Abstecher nach Paris, danach lebte er in Basel und Zürich. 1935 emigrierte Moreau nach Argentinien, wo er für die dortigen Zeitungen antifaschistische Karikaturen zeichnete, Adolf Hitlers Mein Kampf satirisch illustrierte und sein Hauptwerk, die Linolschnittfolge Nacht über Deutschland (Erich Mühsam gewidmet), gestaltete. Nach einem neuerlichen Exil in Uruguay und dem Engagement für die indigene Kultur, jetzt auch mit Ölbildern, kehrte er 1962 in die Schweiz zurück. Hier wurde er zunächst als Theaterzeichner bekannt, ab 1975 mit vielen Ausstellungen und Publikationen als herausragender Künstler des sogenannten Anderen Deutschlands. 1984 gründete Moreau in Zürich eine seinen Namen tragende Stiftung.
Quellen und Literatur
- Moreau, Clément: Mein Kampf. Ein Versuch, mit dem authentischen Text, die Entwicklung von Hitler zu zeigen, 1975.
- Moreau, Clément: Nacht über Deutschland. «Mein Kampf», 2. Teil. 107 Linolschnitte aus den Jahren 1937-1938, 1976.
- Faessler, Silvan: «Moreau, Clément», in: Biografisches Lexikon der Schweizer Kunst, Bd. 2, 1998, S. 743 (mit Bibliografie).
- Brack-Zahner, Bernhard: Nichts Menschliches ist mir fremd. Das Leben von Nelly Meffert-Guggenbühl (1904-1999), 2004.
Kurzinformationen
Variante(n) | Carl Meffert (Geburtsname)
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Lebensdaten | ∗︎ 26.3.1903 ✝︎ 27.12.1988 1903-03-261988-12-27 |