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AlbertWelti

Ausstellungsplakat, 1912 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).
Ausstellungsplakat, 1912 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).

18.2.1862 Zürich, 7.6.1912 Bern, reformiert, von Zurzach und Zürich. Sohn des Jakob Albert (->). Bruder des Carl Adolf (->). 1894 Emeline Wildbolz, Tochter des Karl-Ludwig, Textilkaufmanns. Nach dem Realgymnasium in Zürich Besuch der kaufmännischen Abteilung der Industrieschule. Unterricht beim Kupferstecher Johann Konrad Werdmüller, 1880 Beginn einer Fotografenlehre, 1881 Übersiedlung nach München, 1882 dort Eintritt in die Akademie. 1886 Rückkehr nach Zürich. Albert Welti war 1888-1891 Schüler und Gehilfe von Arnold Böcklin, der seine Laufbahn massgeblich beeinflusste, und arbeitete dann als freischaffender Künstler, lange Jahre unterstützt vom Mäzen Franz Rose von Doehlau. 1895 liess sich Welti in der Umgebung von München nieder. 1897 bildete er sich als Radierer weiter. Neben regelmässigen Aufenthalten in der Schweiz unternahm er Reisen nach Berlin und Dresden (1897) sowie nach Italien (1899). 1901 verkaufte er erstmals ein Bild an die Eidgenossenschaft; 1908 beauftragte ihn der Bund mit der Ausführung des grossen Wandbilds für den Ständeratssaal im Bundeshaus, wofür Welti das Thema "Die Landsgemeinde" wählte. Er kehrte in die Schweiz zurück und erarbeitete Skizzen, Entwürfe und Details für das Wandbild, das der Maler Wilhelm Balmer erst nach seinem Tod fertigstellen sollte. Weltis Werk steht zwischen Tradition und Moderne. Bedeutend sind seine Radierungen ("Die Fahrt ins 20. Jahrhundert" 1899, "Der Ehehafen" 1906). Welti führte die Gedankenmalerei seines Lehrers Böcklin über in eine mit dem Traum und dem Unbewussten verbundene Bildwelt ("Nebelreiter" 1896, "Walpurgisnacht" 1896-1897), in der sich surrealistische Tendenzen der Malerei des 20. Jahrhunderts bereits ankündigen. 1912 Dr. h.c. der Universität Zürich. 1912 Gedächtnisausstellungen im Kunsthaus Zürich und Kunstmuseum Basel.

Quellen und Literatur

  • Teilnachlässe in: ZBZ, Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen
  • L. Gloor, Albert Welti (1862-1912), 1987
  • Albert Welti, 1862-1912, Ausstellungskat. Schaffhausen, 1991
  • BLSK, 1113-1115
  • Albert Welti: Landschaft in Pastell, Austellungskat. Zürich, 2012
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 18.2.1862 ✝︎ 7.6.1912

Zitiervorschlag

Tina Grütter: "Welti, Albert", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.10.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022118/2013-10-11/, konsultiert am 19.03.2024.