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Rodolphe ThéophileBosshard

Rodolphe Théophile Bosshard in seinem Atelier in Riex. Fotografie von Theo Frey, 1938 (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern, Eidgenössisches Archiv für Denkmalpflege, Sammlung Frey).
Rodolphe Théophile Bosshard in seinem Atelier in Riex. Fotografie von Theo Frey, 1938 (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern, Eidgenössisches Archiv für Denkmalpflege, Sammlung Frey).

7.6.1889 Morges, 17.9.1960 Chardonne, ref., von Chardonne und Wetzikon (ZH). Nachgeborener Sohn des Ernst, Bankkaufmanns in Polen, und der Lydie geb. Brindeau. Ingeborg Schammer. Nach dem Abschluss des klass. Gymnasiums besuchte B. 1907-09 die Kunstgewerbeschule Genf. 1910 reiste er mit Gustave Buchet erstmals nach Paris, wo er sich 1914 erneut aufhielt. Nachdem er ein eidg. Stipendium erhalten hatte, lebte B. 1920-24 im Pariser Montparnasse-Quartier. Seine Bildnisse und v.a. seine Akte, eingebettet in kubistisch dargestellten Landschaften, wurden von den Pariser Kritikern gerühmt. Danach zog B. nach Gryon, stellte aber weiter in Paris aus. Der Genfer Bankier René Hentsch legte eine bedeutende Sammlung der Werke B.s an, der 1928-30 auch im Vertrag mit Pariser Galerien stand. Zu den eher stilisierten Landschaften und den eher klass. Aktbildern kamen mystische, monumentale Kompositionen sowie Aufträge für Bildnisse und Illustrationen hinzu ("Chant des pays du Rhône" von Charles Ferdinand Ramuz, 1929). Sein neues Atelier in Riex war gut besucht. Paul Budry widmete B. 1932 eine Monografie, das Kunstmuseum Winterthur 1933 eine Retrospektive. Mit Budry, André Lurçat und Le Corbusier bereiste B. Griechenland. Er führte zahlreiche öffentl. und private Aufträge aus, so an der Höheren Töchterschule in Lausanne (1934), am Krematorium von Vevey (1939), am Haus von Radio Lausanne (1954) und am Gebäude der Vaudoise Versicherungen (1957). B., der ab 1944 in Chardonne wohnte, malte häufig auch in Bissone. 1947 stellte er in Paris aus, wo Kritiker seine Bilder als "abstrakt" beurteilten. 1949 zeigte das Musée Jenisch in Vevey eine Retrospektive. 1930 erhielt B. den Carnegie-Preis für Malerei.

Quellen und Literatur

  • BLSK, 142 f.
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 7.6.1889 ✝︎ 17.9.1960

Zitiervorschlag

Paul-André Jaccard: "Bosshard, Rodolphe Théophile", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.10.2004, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022167/2004-10-13/, konsultiert am 22.03.2025.