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Iulius

In den westl. Provinzen des röm. Reiches wie im griech. Osten führen viele Individuuen in Inschriften das Gentiliz (Familiennamen) I. Dabei handelt es sich um Personen aus der einheim. Bevölkerung, sog. peregrini, die selbst bzw. deren Vorfahren das röm. Bürgerrecht unter Caesar oder - häufiger - unter Augustus (beide zählten zu der gens Iulia) erhalten haben. In der Regel verliehen die röm. Kaiser dieses Privileg den Angehörigen der Oberschichten in den unterworfenen Gebieten, so in der Civitas der Helvetier dem Vater des Caius I. Camillus. Der Sohn stieg unter Claudius zum röm. Ritter auf (Camillus). Eine andere Fam. dieses Namens aus der Kolonie Vienne, ursprünglich wohl allobrog. Herkunft, ist in Genf und in Nyon bezeugt. Der Ritter Lucius I. Brocchus Valerius Bassus bekleidete Ämter in beiden Städten; Caius I. Sedatus fungierte als Magistrat in der Kolonie Nyon.

Quellen und Literatur

  • D. van Berchem, Les routes et l'histoire, 1982
  • R. Frei-Stolba, «Une grande famille équestre originaire de la colonia Iulia Equestris (Nyon) et de Genaua (Genève)», in Latomus 63, 2004, 340-369

Zitiervorschlag

Regula Frei-Stolba; Jean-Luc Veuthey: "Iulius", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.07.2007, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022196/2007-07-03/, konsultiert am 07.12.2024.