um 1575-1580 Roveredo (GR) oder Eichstätt, zwischen Oktober 1647 und Juli 1648 wahrscheinlich in Pressburg, katholisch, von Roveredo. Sohn des Pietro Albertalli, Maurers. 1) Johanna (Nachname unbekannt), 2) 1631 Margaretha Chorolanza, 3) 1642 Anna Maria (Nachname unbekannt). Giovanni Albertalli, der als Hans Alberthal signierte, erhielt seine handwerkliche Ausbildung zum Teil durch seinen Vater und wahrscheinlich durch Gilg Vältin. Um 1600 wird er als Bürger in Dillingen an der Donau erwähnt. Albertalli war 1610 Hofarchitekt in Dillingen und Eichstätt und wird auch als fürstbischöflich augsburgischer Baumeister bezeichnet. Er erstellte unter anderem 1607-1609 die evangelische Kirche in Haunsheim als eine der seltenen reinen Renaissance-Kirchen Süddeutschlands, 1610-1617 die entwicklungsgeschichtlich bedeutende Studienkirche in Dillingen, 1617 wahrscheinlich die Schutzengelkirche in Eichstätt, 1619-1621 die Jesuitenkirche in Innsbruck sowie 1619-1628 St. Peter in Dillingen. Er baute dort auch Teile der Universität, entwarf Front und Turm der ehemaligen Hofkirche in Neuburg an der Donau und gestaltete Schloss Sigmaringen um, teils als ausführender, teils als mitplanender Baumeister. Die Jahre um 1630 waren verdüstert durch Rückschläge (partieller Einsturz der Jesuitenkirche Innsbruck, Sanierung von St. Peter, Rückgang der Aufträge im Lauf des Dreissigjährigen Krieges). Albertalli wanderte nach Pressburg aus, wo er 1635 im Auftrag des Erbschlosshauptmanns und späteren Palatins von Ungarn, Graf Paul Pálffy, am Umbau des Schlosses mitwirkte, 1636-1644 für diesen unter dem Schloss das Gartenpalais sowie für Graf Stephan Pálffy 1636-1637 auf dem Schlossberg ein Haus errichtete. In den folgenden Jahren erbaute er für den Palatin weitere Gebäude und war kaiserlicher Baumeister. 1648 wurde sein letzter Sohn getauft, ab 1649 erscheint seine Frau in den pálffyschen Rechnungsbüchern als Witwe.
Albertalli verhalf der klassizistisch strengen sogenannten Augsburger Renaissance des Kreises um Joseph Heintz, Elias Holl und Mathias Kager zum Durchbruch; er war ein Wegbereiter des Frühbarock und prägte mit vielen Bauten das Stadtbild von Dillingen. Die Studienkirche wurde als eine der ersten frühbarocken Wandpfeiler-Kirchen zum Prototyp, dessen Vorbild bis nach Österreich, Böhmen und Polen ausstrahlte und sich später zum sogenannten Vorarlberger Schema weiterentwickelte.