Altes Landleutegeschlecht in Obwalden, Bürger von Kerns und Alpnach. 1257 ist Meister Burkhard als erster Träger des Namens belegt. Im 14. Jahrhundert besassen Angehörige der grossbäuerlichen Familie Lehen der Klöster St. Leodegar im Hof (Luzern), Beromünster und St. Blasien und erscheinen in der Obwaldner Führungsgruppe, unter anderem 1315 mit dem Amtmann Heinrich an der Spitze der Landleute und der Gemeinde von Unterwalden. 1381 wurde Berchtold (->) als erster Vertreter der wirtschaftlich erfolgreichen viehbäuerlichen Fraktion der Führungsgruppe zum Landammann gewählt. Sein Sohn Georg ist 1379-1428 belegt, amtierte 1395-1427 häufig als Tagsatzungsgesandter und 1421-1423 als Landvogt von Baden. Ab dem 15. Jahrhundert stellte die Familie für Kerns regelmässig Ratsherren und mit Anton (->) einen weiteren Landammann. Der Landammann Niklaus (->) stammt dagegen aus der Alpnacher Familie. Im 18. Jahrhundert waren drei Vertreter der Kernser Familie Obwaldner Ringherren: Landseckelmeister Leonz (1663-1732), Landesbauherr Josef (1732-1794) und Landesbauherr Franz Josef (1758-1815). 1685-1736 ist Hans Melcher als Orgelbauer in Kerns, Sarnen und Muri (AG) belegt. 1854 wanderte Nikolaus (1806-1874) mit seiner Familie von Alpnach nach Brasilien aus. Der letzte Zuben in der Schweiz ist 2011 gestorben; in Nord- und Südamerika leben jedoch noch viele Träger des Namens.