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Schönenbüel

Ausgestorbenes Landleutegeschlecht von Obwalden, dessen Mitglieder Kilcher von Alpnach waren. Ein Welti zinste 1372 dem Frauenkloster Engelberg von Gütern am Niderstad in Alpnach. Um 1450 ist Erhard belegt, dessen Enkel Andreas (->) und Urenkel Wolfgang (->) in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts der Aufstieg in die Führungsschicht der Obwaldner Landammännerfamilien gelang. Die folgenden Generationen stellten regelmässig Richter und Ratsherren und heirateten in Ob- und Nidwaldner Landammännerfamilien wie die Imfeld und die Leu ein. Wolfgangs Sohn Andreas war 1588, 1591 und 1608 Richter, 1591-1648 Ratsherr sowie 1646-1648 Talvogt von Engelberg, sein Sohn Johann amtierte 1590 als Richter, 1607 als Ratsherr und 1618 als Säckelmeister. Das Landammannamt erreichten jedoch beide nicht mehr. Die Schönenbüel waren Grossbauern mit eigenen Alpen und grossen Alpanteilen. Daneben suchten sie den wirtschaftlichen Erfolg auch im Handel oder Solddienst. Andreas handelte 1632 und 1645 mit Tuchen, Orgelbauer Niklaus (->) mit Wein. Hauptmann und Militärunternehmer Hans Melchior (* ca. 1646), der ab 1676 Ratsherr war, starb 1688 auf dem Moreazug. Das Amt des Tragers für das Chorherrenstift St. Leodegar in Luzern blieb 1582-1668 in der Familie. An die Schönenbüel erinnern in Alpnach die sogenannten Schönenbüelhäuser.

Quellen und Literatur

  • E. Wymann, «Das Geschlecht der Schönenbüel in Alpnach», in Obwaldner Geschichtsbl. 2, 1904, 60-117

Zitiervorschlag

Roland Sigrist: "Schönenbüel", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.11.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022338/2012-11-21/, konsultiert am 09.11.2024.