Landleute in Obwalden. Der Name Bucher lässt sich vermutlich vom Heimwesen (zur) Buchen (jetzt Hölzli) in St. Anton (Gemeinde Kerns) herleiten. In seinem Stammort Kerns verzweigte sich das Geschlecht in 13 Linien. In Giswil, Sachseln und Sarnen (Freiteil und Kägiswil) kauften sich vom 17. Jahrhundert an einzelne Bucher als Kirchgenossen ein. Grosse politische Bedeutung erlangten die Kernser Bucher, für die aus verschiedenen Familienzweigen vom 16. Jahrhundert an regelmässig Obwaldner Ratsherren und 1607 mit Anton (Landesbauherr) ein erster Vertreter in der Obwaldner Regierung belegt sind. Im 17.-19. Jahrhundert stellten die Bucher sechs Landammänner aus drei verschiedenen Zweigen, unter anderem Anton Franz (->), Franz Leonz (->), Hans Jakob (->), Hans Melchior (->) und Heinrich (->). Auf dem politischen Höhepunkt waren sie im 18. Jahrhundert, als wiederholt zwei Vertreter des Geschlechts jahrelang gleichzeitig in der Regierung sassen und sich als Landammänner abwechselten. Die Landammänner dieser Zeit hatten studiert und sich durch Heiraten mit anderen Obwaldner Landammänner-Familien verbunden. Mitglieder bestimmter Familienzweige, zum Beispiel um 1800 der nachmalige Landammann Leonz (1761-1854) und seine drei Brüder, fanden vorwiegend im Solddienst ihr Auskommen. Im 19. und 20. Jahrhundert traten vor allem der Hotel-Unternehmer Franz Josef (->) sowie die Obwaldner Regierungsräte Nikolaus (Amtsdauer 1850-1858) und Josef (Amtsdauer 1910-1912) hervor.
Quellen und Literatur
- E. Bucher, Chronik der Bucher von Kerns, o.J.
- A. Küchler, Chronik von Kerns, 1937, 94-99
- E. Omlin, Die Landammänner des Standes Obwalden und ihre Wappen, 1966