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Heinzli

Freies Geschlecht aus der bäuerlichen Führungsschicht Obwaldens. Der Namen Heinzli tritt erst im 15. Jahrhundert auf und ist Diminutiv des Vornamens Heinz bzw. Heinrich. Die Abstammung von den Henritze des 14. Jahrhunderts ist nicht belegt. Walther (->), der erste bekannte Namensträger, ist 1403 gleich in politisch hervorragender Position als Gesandter zur Beeidigung der Liviner belegt. 1414-1565 prägten er, seine Söhne Hans (->) und Rudolf (->), sein Enkel Dionys (->) und Rudolfs Enkel Balthasar (->) als Landammänner die Obwaldner und eidgenössische Politik massgeblich. Die Stammgüter der Familie lagen im Ramersberg (Sarnen). Rudolf wohnte als Einziger der fünf Landammänner dort. Walther zog ins Dorf Sarnen, sein Sohn und sein Enkel wohnten im alten Steinhaus am Dorfplatz, Balthasar erbaute an dessen Stelle ein neues Steinhaus. Ihrer politischen Spitzenstellung entsprach insbesondere bei Walther und Balthasar ihr wirtschaftlicher Erfolg aus Intensivierung der Weidewirtschaft, überregionalem Handel (Vieh, Pferde, Getreide), Pensionen, Landvogteien und Finanzgeschäften. Balthasars Bruder Wolfgang war 1563 Landweibel, 1570 Ratsherr, 1573-1574 Statthalter. Wolfgangs Sohn Hans starb als letzter männlicher Vertreter 1594.

Quellen und Literatur

  • R. Durrer, «Landammann Heintzli», in JSG 32, 1907, 205-297, (mit Stammtaf.)
  • R. Küchler, Obwaldens Weg nach Süden durch Oberhasli, Goms und Eschental, 2003, 228 f.

Zitiervorschlag

Roland Sigrist: "Heinzli", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.08.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022355/2006-08-29/, konsultiert am 19.03.2024.