de fr it

deMarval

Ursprünglich aus dem Pays de Gex stammende Neuenburger Fam., die 1648 geadelt wurde. Der Spezereihändler Jean (1565-1630) liess sich um 1590 in Neuenburg nieder, wo man ihn 1608 ins Bürgerrecht aufnahm. Dank Heiratsverbindungen mit den einflussreichen Fam. Pury, de Montmollin und Chambrier stiegen die M. innerhalb von zwei, drei Generationen in den Kreis der herrschenden Neuenburger Geschlechter auf. François (->), der Sohn von Jean, bekleidete 1656 als erstes Familienmitglied das Amt eines Staatsrats, das die M. dann vom Vater zum Sohn fast ohne Unterbrechung bis Louis-Frédéric (1798-1883) weitervererbten. Der Weg in den Staatsrat wurde oft durch die Ausübung anderer Funktionen geebnet. Das gilt etwa für Samuel (->), seinen gleichnamigen Enkel (->) und Louis (->). Ab dem 17. Jh. standen die M. in fremden Diensten, vorzugsweise in Frankreich, wo sie eine Kompanie der Schweizergarde unterhielten. Im 18. Jh. findet man sie im Regiment Brändle (Brendlé), in dem François (->), der ranghöchste in der Militärhierarchie der Fam., 1759 Brigadier war. Die in Frankreich gesammelten Erfahrungen setzte Samuel (->) ab 1792 in der Neuenburger Miliz ein. Nach der Aufgabe der fremden Dienste wandten sich die M. gegen Ende des 19. Jh. der Medizin zu. François-Louis (1826-55) wirkte als geschätzter Armenarzt in Neuenburg. Sein Neffe Karl (Carle, 1872-1939) setzte sich für die Bekämpfung der Tuberkulose ein. Während des 1. Weltkriegs, an dem sein Bruder Guillaume (1861-1944) als Kavallerieoffizier in der dt. Armee teilnahm, war er IKRK-Delegierter. Ein Zweig der Fam. liess sich in Argentinien nieder, wo die Nachkommen von Jean (1838-1918) ein bekanntes Anwaltsbüro gründeten.

Quellen und Literatur

  • AEN, FamA
  • Schweiz. Geschlechterbuch 1, 272-274; 5, 407-409

Zitiervorschlag

Damien Bregnard: "Marval, de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.12.2009, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022382/2009-12-15/, konsultiert am 05.12.2024.