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VerenaLoewensberg

Plakat der Künstlerin für eine Retrospektive ihrer Werke in der Galerie Suzanne Bollag in Zürich, 1970 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).
Plakat der Künstlerin für eine Retrospektive ihrer Werke in der Galerie Suzanne Bollag in Zürich, 1970 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).

28.5.1912 Zürich, 27.4.1986 Zürich, isr., später konfessionslos, von Zürich. Tochter des Paul, Arztes, und der Erika geb. Spühler. 1) 1932 Hans Coray, 2) 1953 Alfons Wickart. Besuch der unteren Töchterschule, ab 1927 der Gewerbeschule Basel, die L. 1929 vorzeitig verliess, um in Speicher eine Lehre als Weberin zu absolvieren. Daneben beschäftigte sie sich mit Ausdruckstanz und wurde Schülerin von Trudi Schoop in Zürich. 1932 begann sie in einer lyr.-organ. Formensprache zu zeichnen und zu malen. Mit ihrem Mann verkehrte sie in den Künstlerkreisen um das Corso-Theater und lernte dort Max und Binia Bill kennen. 1935 ging L. nach Paris, um an der Académie Moderne zu studieren. Prägender wurde jedoch die Bekanntschaft mit dem Künstler Georges Vantongerloo. In dieser Zeit vollzog sie den Wandel zur konstruktiv-konkreten Bildsprache und fand zu einer sorgfältigen Ölmalereitechnik. Ab 1937 beteiligte sie sich regelmässig an den Editionen und Ausstellungen der Künstlergruppe Allianz und wurde in der Folge neben Bill, Richard Paul Lohse und Camille Graeser die weibl. Protagonistin der Zürcher Konkreten. Nach der Scheidung 1948 verdiente sie sich ihren Lebensunterhalt mit graf. Gestaltungen und Textildesign. 1950 hatte L. ihre erste Einzelausstellung und verkaufte ihr erstes Bild. In den 1960er Jahren unterhielt sie einen Schallplattenladen für Jazz und moderne Klassik in Zürich. 1965-66 gestaltete sie die Decke der St. Michaelskirche in Zollikerberg (Gem. Zollikon). Sie wirkte 1969-75 als Mitglied der eidg. Kunstkommission. Ihre Werkentwicklung verlief wenig linear. In den 1970er und 80er Jahren entstanden grössere, zusammenhängende Werkgruppen, die in der bildner. Thematik über die konkrete Kunst hinausführen. Grössere (Einzel-)Ausstellungen fanden 1981 im Kunsthaus Zürich, 1992 im Aargauer Kunsthaus sowie 1998, 1999 und 2006-07 im Haus für konstruktive und konkrete Kunst in Zürich (heute Haus Konstruktiv) statt.

Quellen und Literatur

  • Verena L., Ausstellungskat. Zürich und Chemnitz, 1998
  • BLSK, 646 f.
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 28.5.1912 ✝︎ 27.4.1986

Zitiervorschlag

Annemarie Bucher: "Loewensberg, Verena", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.07.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022499/2007-07-02/, konsultiert am 07.10.2024.