Bürgergeschlecht von Rapperswil (SG), 1619 eingebürgert aus Lachen und 1887 in Rapperswil ausgestorben. Bei den H. handelt es sich um eine einflussreiche Patrizierfamilie mit hervorragenden Künstlern und Politikern, deren Hauptstamm das mächtige spätma. Haus zuoberst am Marktplatz zum Stammsitz ausbaute, das man noch heute Burghof oder Hungerhaus nennt, obwohl es 1896 abgebrochen und neu errichtet worden ist. Die Fam. wirkte mehrheitlich im Bauwesen, als Maler, Kunstschreiner und Baumeister. Einzelne Mitglieder waren auch Apotheker, Ärzte, Geistliche, Offiziere, Stadtschreiber und Wirte. Schon der Stammvater Adam (1666) beteiligte sich als Planer, Bauführer und Maler am Ausbau der Rapperswiler Stadtbefestigung. Künstler. Ruhm erlangten der Maler Johann Michael (->) und der Bildhauer Jakob (->); das Brüderpaar prägte die barocken Kirchenbauten in der ganzen Linthregion. Johann Michaels Tochter Anna-Maria Cleopha (1674-1739) wurde 1716 Äbtissin des Klosters Söfflingen bei Ulm. Die Rapperswiler Regimentstafel, auf der sich 29 Ratsherrengeschlechter 1755 mit Namen, Wappen und Leitsprüchen präsentierten, wurde von Johann Josef Anton (1683-1761) geschaffen. Von Anfang an sassen die H. im Kl. Rat. Die Schultheissenwürde errangen sie 1686-1703 mit dem bereits erwähnten Johann Michael, 1723-33 mit Johann Michael junior und 1788-96 mit Michael. Die Verschwägerung u.a. mit den Bürgergeschlechtern Büeler, Domeisen, Helbling und Reutlinger stärkte die Position der Familie.
Quellen und Literatur
- Barock in Rapperswil SG, Ausstellungskat. Rapperswil, 1975
- E. Halter, Rapperswil im 19. Jh., 1980