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Ledergerw

Fam. des sankt-gall. Fürstenlandes, in Wil ab 1308 urkundlich als Bürger nachweisbar. Die L. hatten sich im Solddienst für den Fürstabt unter den mächtigsten Wiler Patrizierfam. etabliert. Sie stellten der Fürstabtei und dem Toggenburg vom 16. bis ins 18. Jh. Reichsvögte, Lehensvögte, Hofammänner und Landvogteiverwalter. In Wil belegten sie ebenfalls wichtige Ämter, wie Heinrich, der als erster L. 1411 als Schultheiss amtierte. Hans (1589) war Schultheiss, Kleinrat und Solddienstunternehmer, sein gleichnamiger, als Symbol der fürstäbt. Zwangsherrschaft am 9.11.1621 ermordeter Sohn Solddiensthauptmann, Kleinrat und Hofammann in St. Johann. Unter den zahlreichen Geistlichen des Geschlechts sind Benedikt (1744), Abt in Rheinau, Anna (1755), Äbtissin des Klosters Paradies in Schaffhausen, und Fintan (1744), Dekan im Kloster St. Gallen, besonders zu erwähnen. In fremden Diensten bekleideten die L. bis ins 19. Jh. hinein z.T. ansehnl. Offiziersstellen. Im 19. Jh. starb die Fam. aus.

Quellen und Literatur

  • K. Steiger, Ein polit. Mord im Toggenburg, 1933, 29
  • B. Z'Graggen, Tyrannenmord im Toggenburg, 1999, 119-131

Zitiervorschlag

Peter Müller: "Ledergerw", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.11.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022799/2007-11-29/, konsultiert am 04.10.2024.