Solothurner Altbürgergeschlecht mit einzelnen Zweigen von patrizischem Rang. Im 16.-17. Jahrhundert waren Altermatt – die wahrscheinlich aus den Walsersiedlungen Alagna und Riva (zusammen "Prismell" genannt) im nordpiemontesischen Valsesia stammten – als wandernde "Prismeller" Baumeister, Steinmetze und Bildhauer unter anderem in der Schweiz tätig und stellten in Solothurn drei Stadtwerkmeister. Stammvater "Hans Murer von Balsthal" arbeitete nachweislich 1534-1576 unter anderem im Aargau und in den Gebieten von Luzern und Zug. Von seinen Nachkommen bürgerten sich die Brüder Hans und Ulrich 1560 in Solothurn ein. Weitere Altermatt folgten bis 1640 nach. Wegen der berufsbedingten Mobilität ist die weitverzweigte Gruppe mit ihren Werken noch wenig erforscht: Hans der Jüngere mit dem Konventhaus des Klosters Beinwil (1594), Werkmeister und Grossrat Urs (1647) mit Arbeiten am Kapuzinerkloster Solothurn und dem Kornhaus Dornachbrugg (1622), Werkmeister Klaus mit dem Portal und der Wendeltreppe im Rathaus Solothurn (1632-1634) und der Kreuzen-Kapelle bei Solothurn (1643), Urs (1662) mit der Klosterkirche Mariastein (1648-1655) sowie Jakob mit dem Brunnen im Münster von Freiburg im Breisgau (1666). Infolge der Baukrise in der Mitte des 17. Jahrhunderts brach die Baumeister- und Steinmetztradition ab. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts stiegen einzelne Zweige im Sog von Urs (->) in die Solddienstaristokratie auf (Josef Bernhard ->, Paul Charles ->). In Frankreich besass das Geschlecht 1684-1780 ständig eine Kompanie. Für die patrizischen Altermatt war typisch, dass sie mehrheitlich nicht in Solothurn lebten und im politischen Regiment schwach vertreten waren.
Im 17. und 18. Jahrhundert liessen sich Zweige vorab im Thal und im Schwarzbubenland nieder. Aus der von Hieronymus (1675 Solothurner Bürgereid) begründet, 1849 ausgestorbenen Rodersdorfer Linie, stammten Hieronymus (->), Johann Baptist (->), Josef Bernhard. Die Nunninger Linie, mit dem Müller und Gerichtsässen Wolfgang (1631-1711) als Stammvater, stieg von der Engi-Mühle aus in Büsserach (1749), Kleinlützel, Büren (1793) und Zullwil mit dem Besitz von Mühlen, Gasthöfen und politischen Ämtern in die ländliche Oberschicht ein. Beiden Zweigen entstammten vom 17.-20. Jahrhundert viele Geistliche, darunter Hieronymus und der Kollegiumsrektor Augustin (1903-1955) in Altdorf, ab dem späten 18. Jahrhundert auch Juristen, Historiker und andere Akademiker. Die Mühlen in Engi (seit 1659) und Zullwil sind noch in Familienbesitz.