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Kiefer

Mit Rudolf wurde 1443 das erste Familienmitglied der aus Altreu und Selzach stammenden K. bzw. Küffer in Solothurn eingebürgert. Den K. gelang ein rascher Aufstieg in den Ämtern, bis zur Mitte des 17. Jh. zählten sie zu den Patriziergeschlechtern. Aus der Fam. gingen vier Alt-, drei Jung- sowie acht Grossräte hervor, die meistens den Zünften zu Metzgern und zu Schuhmachern angehörten. Kirchl. Würdenträger waren Johannes, 1480-87 Abt zu St. Urban, und Fintan (->), der als Abt das Kloster Beinwil nach Mariastein verlegte. Dessen Cousin Anton (1624-70) war Prof. für Philosophie und Theologie und war als Dekan an der Rettung des Klosters Pfäfers beteiligt. Nach 1650 sank die Fam. in den Handwerkerstand ab und verzweigte sich stark. Nur noch ein Angehöriger der K. sass 1835-40 im Solothurner Kantonsrat. Dafür entstammten der Fam. zahlreiche Geistliche, darunter 15 Priester, wovon sechs Franziskaner. Unter ihnen trat Viktor (1803-91) als Leutpriester, Schulmann, Domherr und Kanzler hervor. Acht Frauen aus der Fam. gingen in solothurn. Klöster.

Quellen und Literatur

  • G. von Vivis, Ämter- und Bestallungsbuch der Stadt und Republik Solothurn 1501-1798, Ms., o.J., (StASO)
  • P. Wirz, Bürgergeschlechter der Stadt Solothurn, Ms., (Kopie StASO)
  • A. Schmid, Die Kirchensätze, die Stifts- und Pfarrgeistlichkeit des Kt. Solothurn, 2 Bde., 1857-1908

Zitiervorschlag

Max Banholzer: "Kiefer", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.10.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022850/2008-10-16/, konsultiert am 05.12.2024.