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Tugginer

Solothurner Patrizierfamilie. Als Stammvater gilt der kinderlose Wilhelm (->), der wegen Solddienst das Zürcher Bürgerrecht verlor und stattdessen 1559 jenes von Solothurn erhielt. Sein adoptierter Neffe Wilhelm der Jüngere (1558-1597) wurde 1595 in den erblichen Adelsstand erhoben, seine Nachkommen gingen Heiratsverbindungen mit verschiedenen Patriziergeschlechtern ein. Bis 1798 stellten die Tugginer zwölf Grossräte, während der Restauration neun Kantonsräte, drei Oberamtmänner und vier Kantonsrichter. Josef Benedikt (->) und sein Sohn Ludwig Benedikt (->) führten die Familientradition der fremden Dienste fort. Letzterer und sein Bruder begründeten zwei Linien. Die Vertreter der sogenannten älteren, noch bestehenden Linie zeichneten sich nebst dem Militärdienst in der Verwaltung, aber auch als Unternehmer aus, so Eduard (1791-1865), der eine Ziegelhütte und eine Gipsmühle betrieb. Wilhelm Josef (->) und sein Sohn Erwin waren Architekten. Zur jüngeren Linie, deren Fortleben nach 1918 nicht bekannt ist, gehörte Franz (->).

Quellen und Literatur

  • Schweiz. Geschlechterbuch 3, 447-451
  • B. Amiet, Gesch. der Solothurner Fam. Tugginer, 1937

Zitiervorschlag

Max Banholzer: "Tugginer", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.05.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022865/2011-05-11/, konsultiert am 16.10.2024.