Altes Landleutegeschlecht von Schwyz, im Altviertel, Bürger von Schwyz. Der Name ist abgeleitet vom Herkunftsort Iberg (Aufiberg), südöstlich von Schwyz. 1281 tritt das Geschlecht mit Konrad (->) erstmals in Erscheinung. Die Ab Yberg gehörten, wie kein anderes Geschlecht im Alten Land Schwyz, vom 13. Jahrhundert bis in die jüngste Vergangenheit zur Führungsschicht. Ein Zusammenhang mit dem aargauischen Ministerialengeschlecht Iberg bzw. mit der luzernischen Ratsfamilie von Iberg bestand nicht. Aus dem Geschlecht gingen 15 Landammänner, 9 Landesstatthalter, 2 Landesseckelmeister und 8 Landvögte hervor. Herausragende Persönlichkeiten waren Caspar (->), der zum führenden Kreis der Urschweizer Reformpolitiker gehörte, und Theodor (->), der die Geschicke des Kantons Schwyz im 19. Jahrhundert mitprägte. Kirchengeschichtlich interessiert war Konrad Heinrich (->), der eine Schrift über die Pfarrei und Pfarrkirche Schwyz anfertigte. Heinrich Franz Maria (->) verfasste eine Baugeschichte zur neuen Pfarrkirche in Schwyz, ein Gesamtregister des Landesarchivs und eine Familienchronik, die sogenannte "Ehrensaul". Von der Malerin Eva (1593) stammt das Rosenkranzbild in der Kapuzinerkirche in Arth. Die Ab Yberg waren stark in fremden Kriegsdiensten vertreten, wo einige höchste Offiziersränge erreichten, so Georg Franz (->), Josef Plazid (->) sowie Josef Franz Xaver (1716-1795). Mehrere wurden in den Ritter-, der schon erwähnte Josef Plazet in den Freiherren-, Theodor (->) in den päpstlichen Grafenstand erhoben. Seit 1506 ist für die Ab Yberg im Dorf Schwyz Häuserbesitz nachgewiesen. Durch Heiratsverbindungen mit den Bäsi in Schwyz erbten sie nach dem Aussterben dieses Geschlechts deren Güter in Schwyz (Grund). Dort wurden 1562 der Herrensitz und die Familienkapelle St. Sebastian mit der privaten Familiengruft erbaut. Weitere Ab-Yberg-Häuser in Schwyz entstanden im mittleren Feldli, im Immenfeld und in der Waldegg. Kantonsrat Alois (1823-1885) galt als grösster schwyzerischer Grundbesitzer. Die Ab Yberg waren nie ein zahlreiches und weitverzweigtes Geschlecht. Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts bestand nur eine Stammfolge, ebenso wieder vom 19. Jahrhundert bis heute. Johann (1515 Marignano) zog mit seiner Mutter (Witwe von Ulrich, ->) nach Luzern, wo er Grossrat und Pannerherr wurde. Mit seinem Sohn, Junker Jost, starb diese Linie 1562 aus. Gründer des bis heute bestehenden Hauptstammes ist Konrad Heinrich (->).
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Variante(n) | Ab Iberg
ab Iberg
ab Yberg
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