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Mörikofer

Ref. Geschlecht von Frauenfeld, ursprünglich wohl verwandt mit den gleichnamigen Fam. in Konstanz, Schaffhausen und Stein am Rhein, die vermutlich alle von Mörikon (Gem. Münchwilen TG) stammen. Um 1380 traten Eberhard und Hans Mörikon als Landbesitzer auf. 1412 wird ein Hans Mörikon in einem Kaufbrief als Ratsherr von Frauenfeld erwähnt. Im 15. und 16. Jh. wurden die M. mehrfach in Steuerlisten verzeichnet. Im 17. und 18. Jh. brachten sie neben Handwerkern (u.a. Gerber, Bäcker, Maler und Kürschner) v.a. Goldschmiede, Petschierstecher (Siegelstecher) und Medailleure hervor, so Hans Heinrich (1597-1684), Johann Melchior (1706-61) und Johann Kaspar (->). Im Nebenamt übten Angehörige der Fam. in Frauenfeld vereinzelt das Schultheissenamt aus, etwa Hans (->). Häufiger hatten sie allerdings Ämter inne als Richter, Statthalter, Stadtschreiber, z.B. Daniel (1693-1748), Stadtfähnriche, so Hans Ulrich (1641-88), Stadtfouriere, etwa Johannes (1729), Stadtboten, Bussmeister und vereinzelt als thurg. Landweibel wie Johann Peter (1723-1804). Die Fam. stellte auch einige Pfarrer: u.a. Joachim (1590) und Johannes (1616) in Hüttwilen, Hans Heinrich (1630-91) in Kurzdorf und Frauenfeld sowie Georg Peter (1726-76), Provisor und Pfarrer, in Kurzdorf. Im 19. Jh. waren Johann Peter (->) als Politiker und Johann Kaspar (->) als Geschichtsschreiber bekannt. Danach wirkten die M. in versch. Berufen, so Oskar (1883-1941) als Architekt und Walter (1892-1976) als Meteorologe (Direktor des physikal.-meteorolog. Observatoriums in Davos). Ein Zweig der M. wanderte nach Lyon, später nach Neapel aus und nannte sich fortan Meuricoffre. Mitglieder dieses Zweigs waren vom 18. bis ins 20. Jh. als Kaufleute und Bankiers tätig und vertraten im 19. und 20. Jh. mit Achille (1793-1840), Georges (1795-1858), Oscar (->) und John (1856-1931) die Schweiz als Generalagenten bzw. Generalkonsuln von Neapel.

Quellen und Literatur

  • StASG, Archiv Wenner
  • StATG, Bestand Meuricoffre
  • H. Hasenfratz, Bürgerbuch der Stadt Frauenfeld, Ms., 1913, 160-166, (StATG)
  • B. Gruber-Meuricoffre, «Die Fam. Meuricoffre in Neapel», in ThBeitr. 82, 1945, 1-42

Zitiervorschlag

Erich Trösch: "Mörikofer", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.01.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022961/2009-01-05/, konsultiert am 01.10.2023.