Ludwig August Augustin vonAffry

28.8.1713 Versailles, 10.6.1793 Saint-Barthélémy (VD), katholisch, von Freiburg. Sohn des Franz (->). ​Marie-Elisabeth d'Alt, Tochter des Prothais, Obersten in sardinischen Diensten. Graf. 1725 Kadett in der Schweizergarde, 1744 Brigadier, 1748 Feldmarschall, 1758 Generalleutnant, 1767 Oberst der Schweizergarde. 1755 bevollmächtigter Minister, dann 1759-1762 ordentlicher Gesandter Ludwigs XV. bei den niederländischen Generalstaaten. Als Administrator der Schweizer und Bündner (1771-1792) war er in Versailles der informelle Vertreter der Schweizer Truppen. Grund für sein umstrittenes Zaudern während der Revolutionszeit war wohl kaum Sympathie für die Umstürzler, sondern vielmehr die Notwendigkeit, dem französisch-schweizerischen Allianzverhältnis allseitig gerecht zu werden. Krankheit hielt ihn von den Schauplätzen des 14. Juli 1789 und des 10. August 1792 fern. Nach der Flucht Ludwigs XVI. 1791 wurde er Kommandant der Militärdivision von Paris und der Ile-de-France und legte am 21. Juni vor der Nationalversammlung den Treueeid ab. Er wollte die Söldnertruppen nicht in gegenrevolutionäre Aktionen verwickeln und bemühte sich, die schweizerische Militärpräsenz in Frankreich zu erhalten, sie aber zugleich zu neutralisieren. Am 10. August 1792 wurde er festgenommen, am 2. September wieder freigelassen. Er übernahm erneut einen Teil seiner Ämter, um die Verabschiedung der Schweizer Truppen abzuwickeln. Am 20. Oktober 1792 verliess er endgültig Paris. Träger des Grosskreuzes des St.-Ludwigs-Ordens (1779) und als einziger Schweizer Ritter des Heilig-Geist-Ordens (1784). Ehrenmitglied der königlichen Akademie für Architektur, Malerei und Bildhauerei, 1786 Mitglied der Freimaurerloge Société Olympique.