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Zwyssig

Urner Familie von Seelisberg und Flüelen, deren Name sich wohl vom Flurnamen Wissig in Isenthal oder Seelisberg ableitet. Sie wird vor 1280 erstmals als de Wissingen erwähnt. In Seelisberg gehörten die Zwyssig ab dem 16. Jahrhundert zu den führenden Familien. Als Stammvater der Seelisberger Zwyssig gilt Beat (vor 1600). Neben bäuerlichem Erwerb und handwerklich-gewerblichen Tätigkeiten hatten die Zwyssig Gemeindeämter inne und sassen häufig im Landrat. Johann Josef (1845-1929) war Regierungsrat (1892-1908) und Schöpfer des Armengesetzes von 1897. Um 1800 bildeten sich unter anderem in Bauen, Schattdorf und Altdorf neue Zweige. Aus der Bauener Linie gingen mehrere Musiker wie Alberik (->) hervor.

Aus Flüelen stammt die Wirte-und Magistratenfamilie Zwyssig. Stammvater ist Kaspar (1595), der von Isenthal nach Flüelen zog. Von der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts bis um 1760 besassen die Zwyssig während vier Generationen das Gasthaus Zum Weissen Kreuz. Daneben hatte die Familie das Zollamt von Flüelen inne und war ständig im Landrat vertreten. Franz Anton (1704-1760), Zöllner, Landvogt und Landesstatthalter, verkaufte das Gasthaus Zum Weissen Kreuz und erwarb das ehemalige Gasthaus Zum Ochsen. Sein Sohn Franz Josef (->) schuf sich als Theologe und Pfarrer von Altdorf einen Namen, seine Tochter Margaretha (1842) heiratete den Landammann Josef Maria Zgraggen. Vom 17. bis 19. Jahrhundert zählten die Zwyssig zu den bedeutendsten Exponenten Flüelens.

Quellen und Literatur

  • StAUR, Slg. F. Gisler
  • Zuger Nachrichten, 10.12.1941 (Beil.)
  • Kdm Uri 2, 1986, 126 f., 346, 348-350
  • A. Truttmann, Seelisberg, 1991
  • A. Püntener, «Das bewegte Leben des Peter Josef Zwyssig (1814-1872)», in HNU NF 47/48, 1992/93, 4-36

Zitiervorschlag

Hans Stadler: "Zwyssig", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.11.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023430/2013-11-28/, konsultiert am 30.09.2023.