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ImhofUR

Weit verbreiteter Geschlechtsname in Uri, der seit 1290 nachgewiesen ist und dessen Trägerinnen und Träger in mehreren Gemeinden eingebürgert sind. Die bedeutendste Linie stammt aus Seelisberg und nannte sich ab 1595 nach ihrem Altdorfer Stammsitz Imhof von Blumenfeld. Ihr sind alle fünf Landammänner aus dem Geschlecht der Imhof zuzuordnen (Walter ->, Kaspar ->, Walter ->, Johann Walter -> und Johann Franz ->), ebenso der Zeugherr Emanuel Josef (1662-1710), der als bisher letzter Vertreter dieses Namens in die höchsten Landesämter gelangte. Im 16. und 17. Jahrhundert gehörten die Imhof von Blumenfeld zu den einflussreichsten Urner Familien. Unter den zahlreichen Solddienstoffizieren in französischen, spanischen und sizilianischen Diensten ist der 1786 verstorbene Anton Maria, Platzmajor in Ceuta, hervorzuheben. Dem Geschlecht entstammten zahlreiche Priester (Johann Melchior ->) und Klosterfrauen sowie viele Ratsherren, unter anderem aus Gurtnellen, Attinghausen und Spiringen. Im 17. und 18. Jahrhundert brachten die Imhof bedeutende Goldschmiede hervor. Josef Alfons (1725-98), Pfarrer in Sisikon, betätigte sich als Genealoge und verfasste Schriften zur Urner Geschichte. Josef Maria (1748-1812) übersiedelte von Attinghausen nach Altdorf. Er betrieb einen blühenden Käsehandel und gehörte zu den reichsten Urnern seiner Zeit.

Quellen und Literatur

  • F. Gisler, Wappen und Siegel der Landammänner von Uri, 1937
  • Kdm UR 2, 1986
  • T. Imhof, "ds Hofers". Eine Familiengesch. der Imhof vom 15. bis 20. Jh., 1986

Zitiervorschlag

Urs Kälin: "Imhof (UR)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.01.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023436/2007-01-29/, konsultiert am 13.04.2024.