Seit dem 15. Jahrhundert urkundlich belegte Adelsfamilie von Ascona mit ausgedehntem Güterbesitz vor allem in Moscia, einem Ortsteil von Ascona, wo die Abbondio auch ihren Sitz hatten. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts liess sich ein Zweig in Locarno nieder. Neben einigen Bildhauern waren im Geschlecht vor allem Geistliche vertreten, unter anderen mehrere Chorherren des Kollegiatkapitels Locarno, zahlreiche Pfarrherren von Ascona und im 15. Jahrhundert mit Giovanni der Bischof von Riga. Der l'Ascona genannte Antonio war um die Mitte des 16. Jahrhunderts hauptsächlich in Mailand tätig, wo er einige Karyatiden für die Kirche Santa Maria bei San Celso und für das Haus des Goldschmieds und Bildhauers Leone Leoni schuf. Sein Sohn Antonio der Jüngere (1538-1591), der in Wien und Prag am Hof von Kaiser Maximilian II. lebte, gestaltete aus Wachs einige bemalte Medaillons, die vor allem Mitglieder der kaiserlichen Familie und des Hofadels darstellen. Dessen Sohn Alessandro (1580-1675), der das Werk seines Vaters fortsetzte, arbeitete in Wien, Prag und in Bayern. Fiorenzo (1892-1980), der Bruder von Valerio (->), schuf eine Reihe von Grabmälern. Nicht geklärt ist, ob Andrea de Abundiis, von Meride, der 1692 den neuen Chor und den Glockenturm der Kirche San Sisinio in Mendrisio erbaute, einem Zweig der Familie Abbondio angehört.
Quellen und Literatur
- J.R. Rahn, I monumenti artistici del Medio Evo nel Cantone Ticino, 1894 (Nachdr. 1976)
- M. Guidi, Dizionario degli artisti ticinesi, 1932
- DBI 1, 58
Kurzinformationen
Variante(n) | Abondio
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